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Kulturdatenbank

Barbara Blomberg




Holzstich, 1894, der nach einem Gemälde von W. Geets gestochen wurde.
Museen der Stadt Regensburg

Sparten

  • Politik

  • Neuzeit (1500 – 1900)

Lebensdaten

Um 1527 – 1597

Biografie

Die Regensburgerin Barbara Blomberg ging als Kaisergeliebte und Mutter des berühmten Don Juan de Austria, Sieger von Lepanto, in die Geschichte ein. Doch kam sie aus eher einfachen Verhältnissen, weshalb ihr ein selbstbestimmtes Leben und die Anerkennung als Heldenmutter lange Zeit verwehrt blieben. Sie wurde um 1527 als ältestes von vier überlebenden Kindern der Eheleute Wolfang und Sibilla Plumberger in der Kramgasse in Regensburg geboren. Im Erdgeschoss ihres Wohnhauses unterhielten Barbaras Eltern eine Gürtlerei, was der Familie allmählich zu bescheidenem Wohlstand verhalf.

Als Kaiser Karl V. für die Dauer des Reichstages 1546 ganz in der Nähe, im berühmten Gasthof „Goldenes Kreuz“ am Haidplatz, einkehrte, traf er dort auf die junge Bürgerstochter, die aufgrund ihrer stadtbekannten Schönheit auch die „Schöne Barbara“ genannt wurde. Es entwickelte sich ein legendenumwobenes Liebesverhältnis zwischen den beiden, aus dem ein gemeinsamer Sohn, der spätere „Türkenbezwinger“ Don Juan de Austria, hervorging. Doch der Knabe wurde bald auf kaiserlichen Befehl hin von seiner Mutter getrennt und zur Erziehung nach Spanien gebracht. Man erhoffte sich, seine bürgerliche Herkunft so geheim halten zu können.

Ihres Kindes beraubt wurde Barbara Plumberger 1551 mit Hieronymus Kegel verheiratet, einem eher untergeordneten Beamten des spanischen Hofes, mit dem sie noch im selben Jahr nach Brüssel zog. Als ihr Gatte 1569 starb, hinterließ er seine etwa vierzigjährige Witwe mit drei Kindern. Nach dem Tod des Kriegskommissars räumte die spanische Krone Barbara Kegel, besser bekannt als Barbara Blomberg, schließlich eine Stellung ein, die dem hohen Rang ihres unehelichen Sohnes Don Juan eher entsprechen sollte. So wurde beschlossen, dass nun „für eine standesgemäße Lebensführung der mittellosen und alleinstehenden Frau gesorgt werden müsse.“ Doch die Kaisergeliebte wehrte sich lange Zeit erbittert dagegen, in ein spanisches Kloster überzusiedeln, womit sie sich schnell ein diffamierendes Spottlied und Entrüstung auf Seiten des Kaisers einhandelte.

Nach einem Gespräch mit ihrem Sohn Don Juan Ende 1576 in Luxemburg reiste Barbara Blomberg schließlich doch nach Spanien, um dort zunächst ins kastilische Dominikanerinnenkloster San Cebrián de Mazote zu ziehen. Ihr Lebensende verbrachte die gebürtige Regensburgerin auf einem Gehöft in Ambrosero, welches sie mit ihrem Personal, ihrer Tochter Karoline und ihren drei Enkelkindern bewirtschaftete. Hier führte sie ein weitgehend selbstbestimmtes, gesellschaftlich anerkanntes Leben. Madama Barbara de Blombergh, wie sie in Spanien genannt wurde, starb am 18. Dezember 1597 etwa siebzigjährig auf ihrem Landgut und liegt seitdem in der Klosterkirche von Montehano begraben.

Quelle

Panzer, Marita A.: Bavarias Töchter. Frauenportraits aus fünf Jahrhunderten. Regensburg 1995. S. 63-67. „Blomberg, Barbara“, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1875), [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/.html