Kulturdatenbank
St. Emmeram
Wandmalerei-Darstellung von St. Emmeram
Stadt Regensburg, Hana Bejlková
gestorben um 685
Während einer Missionsreise zur Verbreitung des Christentums gelangte der Wandermönch Emmeram – vormaliger Bischof von Poitiers – an den bayerischen Herzogshof in Regensburg, wo zu dieser Zeit Herzog Theodo I. regierte. Am Herzogshof aufgenommen, war es die Aufgabe Emmerams, das Christentum in Regenburg und im Umland zu stärken.
Etwa drei Jahre nach Ankunft in Regensburg beichtete Uta – die Tochter des Herzogs – Emmeram von ihrer Affäre mit einem Kriegsmann, von dem sie ein uneheliches Kind erwartete. Um die beiden vor einer Bestrafung zu schützen, schlug er Uta vor, ihn selbst als Vater des Kindes zu bezeichnen. Er reiste nach Rom, um die mutmaßlichen Sünden vor dem Papst einzugestehen. Nach seiner Rückkunft wollte er die wahre Sachlage vor dem Herzog richtigstellen. Kurz nach seiner Abreise enthüllte Uta ihrem Vater die vereinbarte Geschichte.
Zur Rettung ihrer Ehre verfolgte Utas Bruder Lantpert – teilweise auch als Landfried bekannt – den anscheinend flüchtenden Wandermönch. Als Lantpert und dessen Truppe den Bischof schließlich in Kleinhelfendorf an der alten Römerstraße Salzburg-Augsburg zu fassen bekamen, folterten und verstümmelten sie ihn so massiv, dass er anschließend auf dem Weg nach Aschheim bei Feldkirchen verstarb. Herzog Theodo I., der inzwischen die wahre Geschichte erfuhr, ließ Emmerams Leichnam exhumieren und nach Regensburg schaffen, wo dieser in der Kirche St. Georg die letzte Ruhe fand.
752 veranlasste der Regensburger Bischof Gaubald, Emmerams sterbliche Überreste in die neue Gruft der späteren Reichsabtei St. Emmeram zu übergeben. Die darüber errichtete Kirche wurde dem heiligen Emmeram geweiht.
Internetseite Ökumenisches Heiligenlexikon (letzter Zugriff am 29.10.2014).