Kulturdatenbank
Keplerdenkmal
Keplerdenkmal
Stadt Regensburg, Hana Bejlková
Innenstadt
Fürst-Carl-Anselm-Allee
in der Nähe der Maximilianstraße
1808
Kalkstein auf geziegeltem Mauerwerk (Architektur), Carrara-Marmor (Büste), roter Marmor (Denkmalsockel)
Emanuel d‘Herigoyen (Architektur), Friedrich Döll (Büste), Johann Heinrich von Dannecker (Relief)
Johann Kepler, dessen Phantasie und genialer Geist die Gesetze der Planetenbewegung erschloss, starb am 15. November 1630 in Regensburg. 150 Jahre vergingen, ehe man sich der Dankespflicht besann, Kepler durch ein Erinnerungsmal zu ehren. Der Rektor des Regensburger Gymnasium, Philipp Ostertag, gab als erster den Anstoß zur Errichtung eines Denkmals. Es mussten aber noch zwei weitere Jahrzehnte vergehen, ehe der Gedanke des Denkmalbaues wieder aufgegriffen wurde. Es waren vor allem die unermüdlich treibende Kraft des Grafen Kaspar von Sternberg und die finanziellen Möglichkeiten des Fürstprimas Carl von Dalberg, die den Plan 1806 schließlich zur Wirklichkeit reifen ließen. Emanuel d’Herigoyen fertigte für das Keplerdenkmal zwei Entwürfe: den in einem Spendenaufruf genannten Monopteros, den säulengetragenen Tempel, sowie ein Kenotaph in Form eines Rechtecktempels mit ovalem Innenraum und kleiner Vorhalle. Dem Entwurf zu einem Monopteros wurde deutlich der Vorrang eingeräumt. Der Riss d’Herigoyens zu dieser Form des Denkmals wurde nach Ausweis des Kataloges auf der Ausstellung der Königlichen Akademie der bildenden Künste in München im Jahr 1814, gezeigt. Heute gilt er leider als verschollen.
Bauer, Karl: Regensburg. Aus Kunst-, Kultur- und Sittengeschichte. Regensburg 1988, S. 483-488.