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Doppelausstellung „Was geht mit meinem Hirn“ im M26

Von 29. Juli bis 8. August 2025

Im Rahmen des kulturellen Jahresthemas „Großwetterlage“ treffen in der Doppelausstellung „Was geht in meinem Hirn“ zwei künstlerische Auseinandersetzungen mit inneren Zuständen aufeinander. Die Regensburger Künstlerin Lena D. Frauenknecht thematisiert in ihrer Ausstellung „Im Kopf: Neurodivergent“ das Thema Neurodivergenz, während sich Sean Dieterle unter dem Titel „Wetterfrosch“ mit dem komplexen Thema Migräne beschäftigt. Die Arbeiten sind vom 29. Juli bis 8. August 2025 im Kulturenraum M26 (Maximilianstraße 26) zu sehen. Am Montag, 28. Juli 2025, findet um 19 Uhr eine Vernissage statt, der Eintritt ist frei.

Einblicke in neurodivergente Gedankenwelt
In ihren farbintensiven, teils chaotisch-bewegten, teils klar strukturierten Werken gibt Lena D. Frauenknecht Einblicke in das Erleben einer neurodivergenten Gedankenwelt. Der sprichwörtliche „rote Faden“ zieht sich dabei nicht nur metaphorisch, sondern ganz buchstäblich durch die Ausstellung: Er verbindet einzelne Werke miteinander und offenbart die dahinter liegenden Gedanken, Impulse und inneren Zusammenhänge.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Informationen zum Begriff der Neurodivergenz – ein Begriff, der für die Vielfalt menschlicher Denk- und Wahrnehmungsweisen steht und unter anderem Autismus, ADHS und andere neurologische Besonderheiten umfasst.

Migräne im Mittelpunkt
Im Kontrast dazu steht Sean Dieterles ruhige, oft monochrome Auseinandersetzung mit der chronischen Erkrankung Migräne. Auf überraschend spielerische und zugleich tiefgründige Weise visualisiert er die vielschichtigen Beschwerden einer Migräneattacke.

Zentrales Motiv seiner Arbeiten sind Tuschezeichnungen von Tieren. Diese ungewöhnlichen Wesen verkörpern unterschiedliche Symptome und Zustände, wie sie Menschen mit Migräne erleben: Überreizung, Druck, Lichtempfindlichkeit oder Desorientierung. Ergänzt wird die zeichnerische Ebene durch Skulpturen und Leinwandarbeiten, die das körperliche und emotionale Erleben weiter fassbar machen. Ein besonderes Element bildet ein kleiner Raum mit filmischer Installation: In einer kurzen Dokumentation erweckt Sean seine gezeichneten Kreaturen zum Leben. Durch Bewegung, Sound und Projektion gewinnen die Bilder an Tiefe. Sie wirken fast lebendig und lassen die Besucherinnen und Besucher auf Kinderniveau verstehen, was passiert, wenn es um Kopfschmerz, Aura und Migräne geht.

Seans Beitrag ist leise, reduziert und dennoch eindrucksvoll. Seine künstlerische Sprache schafft einen Zugang zu einem komplexen inneren Zustand, der oft schwer zu greifen ist.

Über die Kunstschaffenden
Lena D. Frauenknecht ist freischaffende Künstlerin und seit 2020 selbstständig tätig. Schon als Kleinkind begann sie zu zeichnen und fand in der Kunst eine Ausdrucksform, die ihr bis heute ermöglicht, innere Prozesse, Wahrnehmungen und Gedanken sichtbar zu machen. Seit mehreren Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Neurodiversität – auch, weil sie selbst betroffen ist. Mit ihrer Ausstellung „Im Kopf: Neurodivergent“ gibt sie einen persönlichen Einblick in ihre Gedankenwelt und möchte dazu anregen, über die Vielfalt menschlicher Wahrnehmung nachzudenken – und darüber, wie unterschiedlich Denken und Fühlen sein können.

Sean Dieterle beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit künstlerischen Ausdrucksformen – damals oft noch ohne festen Rahmen, heute in der Selbstständigkeit in der Film- und Musikvideoproduktion, mit dem Versuch, Gefühl und Bedeutung zusammenzubringen. Im Rahmen der Ausstellung „Wetterfrosch“ setzt er sich intensiv mit dem Thema Migräne auseinander – einer Erkrankung, die ihn selbst seit über die Hälfte seines Lebens begleitet. Seine Arbeiten sind persönlich, visuell zugänglich und oft mit einem Augenzwinkern versehen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich etwas darstellen lässt, das von außen kaum sichtbar ist – und was bleibt, wenn der Kopf plötzlich aus dem Takt gerät.

Weitere Informationen
Die Doppelausstellung kann vom 29. Juli bis 8. August 2025 im M26 besichtigt werden. Am Montag, 28. Juli 2025, findet um 19 Uhr eine Vernissage statt. Am letzten Ausstellungstag wird ebenfalls um 19 Uhr eine Finissage mit DJ angeboten.

Das Projekt findet im Rahmen des kulturellen Jahresthemas 2025 „Großwetterlage“ statt und wird von der Stadt Regensburg finanziell unterstützt.
Weitere Informationen zum Jahresthema unter www.regensburg.de/grosswetterlage

22. Juli 2025

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