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Georg Friedrich Ritter von Müller – Namensgeber unserer Schule

1843 Georg Friedrich Ritter von Müller, fürstlich Thurn und Taxisscher geheimer Rat und Direktor (1760 – 1843) erlässt eine Stiftung für die Gründung einer Schule für die „weibliche Jugend“

"Ich habe eine äußerst schwere Jugend erlebt!“ Das ist eine der wenigen dokumentierten Aussagen des Ehrenbürgers der Stadt Regensburg, der mit Sicherheit vollends in Vergessenheit geraten wäre, hätte er nicht mit seiner Stiftung die Grundlage für die spätere Höhere Töchterschule gelegt.

Georg Friedrich Müller, Sohn eines protestantischen Wagnermeisters, wurde 1760 in Regensburg geboren. Er durfte das städtische „Gymnasium poeticum“ besuchen. Im Alter von 20 Jahren erhielt er eine Stelle bei der Fürstlichen Hofkanzlei. Bereits drei Jahre später wurde er Kanzlist des Fürst-Thurn und Taxischen Postbeauftragten Vrints-Berberich in Frankfurt. Sein Aufstieg im Hause der Fürsten von Thurn und Taxis setzte sich als Leiter des Aktuariats beim Hofmarschallamt, dann als Sekretär und später Rat bei der Generalpostdirektion fort.Es erfolgte die Ernennung zum Direktor des Fürstlichen Finanz- und Rechnungsbüros mit dem Titel „Wirklicher Geheimer Hofrat“. 1804 erwarb der Finanzdirektor des Hauses Thurn und Taxis, Georg Friedrich Müller, das Gelände des heutigen Herzogsparks, das zur damaligen Zeit den Stadtrand von Regensburg markierte. Nach seinen Vorgaben wurde es mit angrenzenden Besitzungen des Fürstenhauses verbunden und ein Park angelegt.

Symbolbild: Stadt Regensburg
Wappen des Ritters Georg Friedrich von Müller © Schularchiv

Im südlichen Teil des Parks ließ von Müller das Palais, in dem heute das Naturkundemuseums untergebracht ist, erbauen, das er bis zu seinem Tod bewohnte. 1815 wurde er „Ritter des königlich-bayerischen Zivildienstordens“ und vier Jahre später war sein gesellschaftlicher Aufstieg mit der Ernennung zum „Ritter des königlich-preußischen Roten-Adlerordens“ sowie der Erhebung in den Adelsstand abgeschlossen. Er stand 50 Jahre im Dienst des fürstlichen Hauses, bis er mit den Worten „Ich sehne mich nach Ruhe“ um seine Pensionierung nachsuchte.

Da seine Ehe mit der „viel ehr- und tugendhaften Jungfrau Margarete, geborene Kern kinderlos geblieben war, sollte nach seinem Willen sein Vermögen nach seinem Ableben für öffentliche Zwecke verwendet werden. Deshalb stiftete er auch für die Gründung einer Höheren Töchterschule ein Kapital von 12 000 Gulden.

Symbolbild: Stadt Regensburg
Stiftungsurkunde © S. Unverdorben

„Es war von jeher meine Absicht, zum Besten meiner geliebten Vaterstadt Regensburg einen Theil der Glücks-Güter, mit denen Gottes Gnade mich gesegnet hat, zu verwenden, und da ich in meinen Gedanken und Bestreben, hiebey das Nützlichste zu wählen, von mehreren achtbaren Seiten aufmerksam gemacht wurde, daß die Einrichtung einer Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt für die weibliche Jugend ein tief gefühltes Bedürfniß sey, und von größtem Nutzen wäre, so habe ich, um diesem Bedürfniß abzuhelfen, und zu einer so nützlichen Anstalt den Grund zu legen, hierfür ein Kapital von 12 000 fl. ( Gulden ) zu bestimmen beschloßen…“