Dr. Alexander Probst

Verleihung des Universitätspreises an Dr. Alexander Probst als Anerkennung für seine ausgezeichnete wissenschaftliche Leistung im Rahmen seiner im Jahr 2014 abgelegten Promotion zum Thema „Uncultivated Archaea and Associated Bacteria in Untapped Biotopes“ und der daraus gewonnen Erkenntnisse

Fotografie - Verleihung des Hochschulpreises 2016 an Dr. Alexander Probst - Einspielung Video von Dr. Alexander Probst, der zur Preisverleihung in den USA warEinspielung Video von Dr. Alexander Probst, der zur Preisverleihung in den USA war © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Dr. Alexander Probst beschäftigte sich im Rahmen seiner Promotions- und Folge-Arbeiten an der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin der Universität Regensburg mit Archebakterien in ungewöhnlichen Lebensräumen. Archaeen stellen neben den Bacteria und den Eucarya die dritte Domäne des Lebens dar und leisten einen großen Beitrag zum Energiezyklus der Erde. Sie finden sich in allen Ökosystemen und sind dennoch in ihrer Verbreitung und ihrem Potential bisher nur ungenügend erforscht. Durch die Arbeit von Herrn Dr. Probst wurden diese ungewöhnlichen Mikroorganismen erstmals als Menschen-assoziiert erkannt.

Dr. Probst hat sich dabei gleich zwei sehr unterschiedlichen archaeellen Biotopen gewidmet. Zum einen hat er sogenannte „Spacecraft Assembly Facilties“ untersucht, das heißt Reinräume, in denen Raumfahrzeuge bzw. planetare Sonden gebaut werden –und sich deshalb durch kontinuierliche Reinigung, regulierte Luftfeuchtigkeit sowie als nährstoffarm kennzeichnen lassen. Derartige Untersuchungen sind vor allem wichtig, um (terrestrische) Kontaminationen bei Raumfahrt-Unternehmungen verhindern zu können.

Die Gruppe der Archaeen spielt demnach eine bedeutende Rolle bei der Erforschung der Frage nach Leben für zukünftige Weltraummissionen.

Das zweite Ökosystem, das Herr Dr. Probst im Rahmen seiner Arbeit untersuchen konnte, sind unterirdische Biotope. Genauer handelt es sich dabei um zwei Schwefelquellen in der Nähe von Regensburg – dem Sippenauer Moor und der Mühlbacher Schwefelquelle – in denen das sogenannte SM1 Euryarchaeon entdeckt wurde.

Diese Organismen sind deshalb besonders, weil sie in Reinkultur aus tiefen Bodenschichten nach oben gespült und durch die Einbringung von Netzen leicht geerntet werden können. Diese „Regensburger Biofilme“ haben weltweit Beachtung gefunden und sind von großer Relevanz für das Verständnis unterirdischer Lebensgemeinschaften.