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Warum Städtepartnerschaften?

Städtepartnerschaften haben immer eins gemeinsam: einen möglichst breitgefächerten Austausch zu ermöglichen. Klassische Beispiele sind insbesondere in den Bereichen Kultur, Bildung, Jugend, Sport, Wirtschaft oder Wissenschaft zu finden.

Der Partnerschaftsgedanke wurde vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Willen zur Aussöhnung und zur Völkerverständigung gestärkt. Durch direkte Begegnungen sollten Vorurteile abgebaut und gegenseitiges Vertrauen gefördert werden: Menschen sollten sich zusammenfinden und sich austauschen, um am Ende – nicht nur geografische – Grenzen zu überwinden. Regensburg pflegt seit Mitte der 1950er-Jahre insgesamt acht Partnerschaften: Aberdeen (1955), Clermont-Ferrand (1969), Brixen (1969), Tempe (1978), Odessa (1990), Pilsen (1993), Budavár (2005) und Qingdao (2009).

Wie wird eine Partnerschaft gegründet?

Als attraktive Stadt erhält Regensburg regelmäßig Anfragen zur Begründung neuer Städtepartnerschaften. Dann wird zunächst geprüft, ob es bereits Beziehungen gibt, die weiter intensiviert und ausgebaut werden können – so war es auch bei den bestehenden Regensburger Partnerschaften der Fall. Das können beispielsweise Kontakte von Vereinen, Institutionen, Schulen oder Hochschulen sein. Auch die Verfolgung gemeinsamer Ziele und strategische Partnerschaften können die Grundlage für die spätere Eingehung einer Städtepartnerschaft bilden.

Die Entscheidung über eine offizielle Städtepartnerschaft liegt im Ermessen des Stadtrats. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die jeweiligen Stadtspitzen besiegelt schließlich die Verbindung – ähnlich wie in einer Ehe. Nach der Unterschrift folgen die eigentlichen Aktivitäten. Es geht darum, die Partnerschaft zu pflegen und den Austausch lebendig zu gestalten, zu intensivieren und zu erhalten. Regelmäßige Besuche, gemeinsame Veranstaltungen und die Umsetzung von Partnerschaftsprojekten festigen die Verbindung. Die Herausforderung liegt heute insbesondere darin, immer wieder neue Themenfelder für Kooperationen zu erschließen. Die jeweiligen Interessen der Städte sowie deren Bürgerinnen und Bürger unterliegen einem steten Wandel  und sind stark von gesellschaftlichen Entwicklungen und örtlichen Gegebenheiten geprägt.

Warum die Partnerschaft zu den acht Städten?

Die Gründe für eine Partnerschaft sind vielfältig: Neben bereits vorhandenen Beziehungen und dem Willen zum verstärkten Austausch, können unter anderem Namensgleichheit oder -ähnlichkeit, geschichtliche, geographische oder wirtschaftliche Parallelen, Vergangenheitsbewältigung, Versöhnung oder der Wunsch nach fachlicher Zusammenarbeit die Voraussetzung für eine partnerschaftliche Verbindung sein.

In Regensburg entstanden die ersten Kontakte nach Aberdeen, Clermont-Ferrand und Brixen vor dem klassischen Hintergrund eines kommunalen Beitrags zu einem vereinten Europa. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sollte die Gründung von Städtepartnerschaften in Osteuropa – insbesondere mit Odessa – politische Solidarität ausdrücken und eine Möglichkeit schaffen, unmittelbar Hilfe und Unterstützung zu leisten. Bei der Partnerschaft mit Budavár, einem der zentralen Stadtteile und Burgbezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest, stand die gemeinsame Bewerbung um den Titel als Europäische Kulturhauptstadt im Mittelpunkt. Obwohl dieses gemeinsame Ziel letztlich nicht erreicht wurde, entwickelte sich die Partnerschaft in der Folge sehr positiv. Die ersten Kontakte zu der chinesischen Millionenmetropole Qingdao entstanden dagegen im Kontext der Wirtschaftsförderung.

Erfolgreiche Partnerschaftspflege

Im Laufe all der Jahre haben sich die Partnerschaften aktiv entwickelt und stehen auf einem gesunden und breiten Fundament, das durch viele Akteure in der Stadtgesellschaft, von Vereinen und Verbänden bis hin zu Schulen und Hochschulen, getragen wird. Ein gutes Beispiel für die zeitgemäße Partnerschaftsarbeit der Stadt ist der erfolgreiche Fachaustausch zum Thema grüne und nachhaltige Stadtentwicklung mit Odessa. So soll ein Regensburg-Park in der Partnerstadt am Schwarzen Meer entstehen. Einen weiteren neuen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit bildet auch das Thema Inklusion. In einer ersten Inklusionskonferenz im Jahr 2017 bot die Stadt Regensburg ihren Partnerstädten die Gelegenheit, sich zu diesem immer wichtiger werdenden gesellschaftlichen Thema auszutauschen, 2019 folgte bereits die Fortsetzung. Die bereits zweimal sehr erfolgreich durchgeführten Internationalen Jugendkonferenzen, zu denen Jugendliche aus allen acht Regensburger Partnerstädten eingeladen wurden, bieten eine attraktive neue Plattform der interkulturellen  Jugendbegegnung. 2020 war bereits die dritte Internationale Jugendkonferenz geplant. Leider musste sie wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Neben solchen themenspezifischen Partnerschaftsaktivitäten ist es natürlich gute Tradition, Gäste aus den Partnerstädten zum Regensburger Bürgerfest einzuladen und den gemeinsamen Kulturaustausch regelmäßig zu pflegen.