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Budavár

Budavár ist die zweitjüngste Partnerstadt Regensburgs und zugleich das Herzstück der ungarischen Hauptstadt Budapest, die sich aus 23 Bezirken zusammensetzt und 1873 aus der Vereinigung von Buda, am westlichen Donauufer gelegen, Óbuda und Pest entstand. Nicht zu Unrecht wird Budapest als „Paris des Ostens“ bezeichnet. In Budavár, dem Burgviertel, liegen die Wurzeln und der Ursprung Budas. 1987 wurde es zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt, weil kein anderer Ort in Ungarn die wechselvolle Geschichte dieses Landes so eindrucksvoll widerspiegelt. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit nutzten Höhlenbewohner die heißen Quellen des Gellert-Berges, die noch heute das gleichnamige Thermalbad (Gellért Gyógyfürdö) speisen. Nach dem Einfall der Mongolen 1240/41 ließ König Béla IV. im Jahr 1247 auf dem Schlossberg (Várhegy) die erste königliche Burg errichten, die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zur ständigen Residenz der ungarischen Könige wurde.

Zwar kann es mit seinen knapp 25 000 Einwohnern dem Vergleich mit Regensburg größenmäßig nicht ganz Stand halten, aber dennoch gibt es zwischen der Stadt und dem ersten Distrikt der ungarischen Hauptstadt eine Verbindung, eine Lebenslinie quasi, die Zeiten und Entwicklungen ließend überdauert hat – die Donau. Seit Menschengedenken werden auf diesem Strom nicht nur materielle, sondern auch ideelle Güter transportiert. Ideen, genauso wie Handelsgüter, fanden ihren Weg vom Westen in den Osten und umgekehrt. Wo heute Politiker auf diplomatischer Ebene die Beziehungen zwischen den einzelnen Staaten intensivieren, da wurde in früheren Zeiten Heiratspolitik betrieben. Die bayerische Prinzessin Gisela, Schwester des späteren Königs und Kaisers Heinrich II., deren Eltern in Regensburg begraben liegen, heiratete im Jahr 995 König Stephan I. von Ungarn, der weite Teile des europäischen Donauraums christianisieren ließ. Das Giselakreuz, eine Inkunabel mittelalterlicher Goldschmiedekunst, das sie dem Grab ihrer Mutter im Niedermünster gestiftet hatte, erinnert noch heute an sie.

Unterzeichnet wurde der Partnerschaftsvertrag mit Budavár am 25. Mai 2005 von Oberbürgermeister Hans Schaidinger und seinem ungarischen Amtskollegen Dr. Gábor Tamás Nagy in der ungarischen wissenschaftlichen Akademie. Mit dieser Urkunde wurde gleichzeitig die 1 000. Städtepartnerschaft einer bayerischen Kommune besiegelt. Ziel ist es, in den Bereichen Kultur, Bildungswesen, Jugend, Sport, Städtebau, Wirtschaft, Fremdenverkehr und kommunale Selbstverwaltung gegenseitige Beziehungen zu pflegen und auszubauen.

Auch Schulen und Kulturakteure sind an einer Zusammenarbeit mit der ungarischen Partnerstadt interessiert. Das Goethe-Gymnasium Regensburg pflegt beispielsweise einen Schüleraustausch mit dem Kosztolányi Dezsö Gymnasium in Budavár. Im Jahr 2015 konnte nach zehn Jahren das erste Partnerschaftsjubiläum gemeinsam gefeiert werden. Anlässlich dieser Feierlichkeiten waren Musikschüler aus der ungarischen Partnerstadt zu Gast in Regensburg, um Kontakte zu knüpfen. Zwischen den Regensburger Domspatzen und der Zoltán-Kodály Musikschule hat sich daraus ein gemeinsamer Austausch entwickelt. Es fanden bereits gemeinsame Konzerte in Regensburg und Budavár statt.

Im Jahr 2020 kann das 15-jährige Jubiläum gefeiert werden.