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DrugStop Drogenhilfe e.V.

Verleihung der Stadtschlüssel an DrugStop Drogenhilfe e. V. (Vorsitzende: Frau Marion Hofmann-Plank, Herr Dr. Willi Unglaub, Herr Hans Eckmann)

Aus einem erfolgreichen Theaterprojekt, bei dem Fachpersonal des Bezirksklinikums gemeinsam mit Patientinnen und Patienten der Drogenstation auf der Bühne standen, entwickelte sich die Idee, ein Nachsorgeangebot für ehemalige Drogenabhängige anzubieten.

Die Erfahrung hatte gezeigt, dass die Probleme der Betroffenen zwar während deren Therapie verarbeitet werden, dann aber im drogenfreien Alltag in den meisten Fällen wieder anwachsen, sich für einzelne verkomplizieren und manchmal übermächtig werden, wodurch zwangsläufig der Rückfall in die Abhängigkeit folgt.

Aus der Erkenntnis heraus, dass eine gute Nachsorge den Therapieerfolg maßgeblich stabilisiert, entstand der Wunsch vieler Gleichgesinnter, das Nachsorgeangebot in einen Verein zu betten. Aus diesem Wunsch wurde schließlich Realität, im Mai 2000 erfolgte die Gründung des DrugStop Drogenhilfe Regensburg e. V. Der Verein, der sich aus clean lebenden Ex-Usern und professionellen Mitarbeitern der Suchtstation zusammensetzt, nimmt sich einerseits der Wiedereingliederung ehemaliger Drogenabhängiger an, andererseits hat sich auch der Bereich der Suchtprävention als ein Schwerpunkt herauskristallisiert.

Trotz aller Warnungen und Verbote ist der Drogenkonsum gerade bei Jugendlichen weit verbreitet. Umso wichtiger ist die Aufklärung für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende im Rahmen von Informations- und Diskussions-veranstaltungen zum Themenkomplex Sucht. Die aktive Mitarbeit von Ex-Usern, die ihre persönliche Suchtgeschichte vortragen, bewirkt eine große Authentizität und fördert bei den jungen Leuten erfahrungsgemäß die Offenheit zur Diskussion. Der Verein bietet Selbsthilfegruppen  und vielfältige Möglichkeiten zur gemeinsamen Freizeitgestaltung an.

Was vor knapp 20 Jahren ins Leben gerufen wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Erfolgsmodell. Mittlerweile werden auch therapeutische Maßnahmen für abstinente und konsumierende Drogenabhängige angeboten.

Im Jahre 2010 konnte durch den Beginn einer institutionalisierten Förderung – zuvor finanzierte sich der Verein im Wesentlichen durch Bußgelder sowie Fördermaßnahmen des Arbeitsamtes und Verkaufserlöse – der Grundstock für eine Drogenberatungsstelle gelegt werden. Hinzu kamen Angebote für betreute Wohnformen. Mittlerweile gibt es als zusätzliche Anlaufstelle des Vereins, den „Kontaktladen“, ein niederschwelliges Unterstützungsangebot für Menschen mit Suchterkrankung.

Der Kontaktladen AKUT ist eine Anlaufstelle für Betroffene, die den Weg heraus aus der Sucht (noch) nicht gefunden haben. Ansprechpartner außerhalb der Szene, auch ehemalige Drogenabhängige, können dabei helfen, die schwierige soziale Struktur des Drogenalltags zu unterbrechen. Suchtkranken Menschen wird damit ein geschützter Raum „weg von der Szene“ angeboten. Mit regelmäßigen Öffnungszeiten, klaren Regeln und Beschäftigungsangeboten wird den  Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, ihren Tag sinnvoll zu gestalten und Aktivitäten außerhalb der Drogenszene wahrzunehmen. Durch einen vertrauensvollen Umgang auf Augenhöhe soll hier unter anderem Unterstützung in der Alltagsbewältigung geleistet werden.

Der Verein „DrugStop“ trägt maßgeblich dazu bei, dass ehemalige Drogenkonsumenten den Weg aus dem Teufelskreis schaffen und in ein neues – drogenfreies – Leben starten können.