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Dr. Medard Kammermeier

Verleihung des Kulturpreises 2022 für sein Lebenswerk an Dr. Medard Kammermeier

Dr. Medard Kammermeier lebt für den Film und eine Kinokultur jenseits des Mainstreams. Bereits Ende der 1970er-Jahre, während seines Studiums, war Medard Kammermeier Mitglied des Studentischen Arbeitskreises Film e. V. und brachte mit seinem Engagement Filmvorführungen an den Campus. Ende 1979 zog der junge Verein in den Leeren Beutel, wo der daraus hervorgegangene Arbeitskreis Film e. V. heute immer noch sein Kino und seine Geschäftsstelle hat, und seitdem das Kinoprogramm Regensburgs bereichert. 1985 wurde Dr. Medard Kammermeier langjähriger Geschäftsführer des Arbeitskreis Film e. V.

Medard Kammermeier war federführend beteiligt an der Gründung und Etablierung der Regensburger Stummfilmwoche und der (heute: Internationalen) Kurzfilmwoche. Später kamen Festivals wie die Französische Film- und Kulturwoche dazu. Auch das Filmfestival Heimspiel (heute: Transit Festival) ist seinem Engagement zu verdanken, ebenso die beliebte Open-Air-Reihe Cinema Paradiso und die Gründung des Kinos im Andreasstadel 2004.

Sowohl auf Bundesebene als auch vom FilmFernsehFonds (FFF) Bayern wurde Medard Kammermeier über Jahre hinweg für sein qualitativ herausragendes Jahresfilmprogramm immer wieder ausgezeichnet. Dabei lag ihm als Kinobetreiber und Cineast das klassische, ganz alltägliche Kinoerlebnis stets besonders am Herzen.

Medard Kammermeier legte sein Engagement aber auch auf die Wissensvermittlung, Nachwuchsförderung und Kinorettung. So war Medard Kammermeier viele Jahre als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Medienwissenschaft der Universität Regensburg tätig, wo er ab 2002 sein umfassendes filmhistorisches Wissen an die Studierenden weitergab. 2015 machte er sich für den Erhalt des Ostentorkinos stark, das damals kurz vor dem Aus stand. Seitdem ist er gemeinsam mit Martin Haygis und Hans Geldhäuser einer der drei Pächter des Kinos.

Medard Kammermeier engagierte sich stets für die akademische Wissensvermittlung rund um die Geschichte und Ästhetik des Films, zeigte sich immer experimentierfreudig und offen für neue Formate und war an nahezu allen hiesigen Filmfestivals als Initiator oder als Veranstalter beteiligt. Seine Leistung für das cineastische und kulturelle Leben der Stadt Regensburg kann nicht hoch genug geschätzt werden.