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Alexander Rosol

Verleihung des Kulturförderpreises 2019 an Alexander Rosol für sein starkes und überzeugendes Wirken im Bereich der Bildenden Kunst

Alexander Rosol ist gebürtiger Regensburger. Und die Stadt als urbaner und sozialer Raum spielt auch eine große Rolle in seiner künstlerischen Arbeit.

„Es ist nicht nur die ‚regionale Zusammenarbeit‘ [mit anderen Künstlerkollegen], sondern auch direkt das Sujet ‚Regensburg‘ in seinem Werk, das Beachtung verdient. Waren es anfangs noch typische Regensburger Symbole wie die Steinerne Brücke oder die Domtürme in seinen ersten Graffitis, kam dann der Übergang zur eher thematischen Auseinandersetzung mit unserer Stadt.“, so Falko Gaulke vom Künstlerhaus Andreasstadel.

Nach dem Studium der Kunsterziehung und Anglistik an der Universität Regensburg ist Alexander Rosol seit 2011 als freischaffender Künstler hier in der Stadt tätig. Die produktive Zusammenarbeit mit Künstlerkollegen aus der Region findet sich wiederkehrend in Alexander Rosols Schaffen und ist besonders erwähnenswert.

Mit dem Regensburger Fotografen Christoph Gabler zeigte er 2017 das bemerkenswerte Projekt „koneX“ in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel und im Depo in Pilsen. In großen Formaten fertigte Gabler hochauflösende Portraits von Regensburger Persönlichkeiten an – von Joachim Wolbergs, der Vize-Miss Germany, einem Donaustrudl-Verkäufer oder einem Regensburger Busfahrer. Rosol übermalte diese Fotos dann, bis auf die Augenpartie. Den beiden Künstlern ging es darum, mit ihrem Projekt einen vorurteilsfreien Querschnitt durch die Regensburger Gesellschaft zu ziehen –  „mit Bildern darauf aufmerksam zu machen, sich kein Bild zu machen.“, so Alexander Rosol selbst. Niemanden aufgrund von Äußerlichkeiten in eine bestimmte Schublade zu stecken.

Alexander Rosols Arbeiten und Kollaborationen beschäftigen sich immer wieder mit dem Thema und den Facetten der Stadt. Die Kooperationsarbeit „ro.sa waende“ mit Nico Sawatzki gewann 2017 den 1. Preis der REWAG-Kulturstiftung. Mit Sprühlack und Farbe zeigt die großformatige und wirklich beeindruckende Arbeit an der Fassade eines Parkhauses die abstrakte Silhouette von Regensburg.

In seiner Mixed-Media-Werkreihe „Statt-Sicht“ zeigt der Künstler seit 2013 prägnante Stadtsilhouetten, die an Regensburg erinnern. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Bildmontage der Domtürme etwa aus Kränen und anderen industriellen Formen und Strukturen zusammengesetzt ist.

Alexander Rosol konzipiert in seinen Arbeiten den strukturalen Zusammenhang architektonischer und industrieller Elemente und Formen – und thematisiert dabei die Frage, wie urbane Räume konzipiert sind. Die Bilderserie „Bodennullpunkt“ aus 2018 zeigt ebenfalls jene Stadtutopien: urbane Landschaften, die durch digitale Fotomontage, Sprühlack und Ölfarbe auf Leinwand entstehen. Je nach Größe der Arbeiten werden teilweise mehrere hundert Fotografien und Versatzstücke übereinander gelagert. Schichtenweise Farbe liegt auf den erstaunlichen Hybrid-Kunstwerken übereinander. Schließlich werden die Bilder analog überarbeitet und mit Öl und Sprühlack fertiggestellt.

Die neueste Serie „Light:Room“ greift die Thematik neuerlich auf – und überführt sie in Form von Lichtobjekten in eine dreidimensionale Räumlichkeit