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Thomas Meyer

Verleihung des Hochschulpreises an Thomas Meyer für seine hervorragende Abschlussarbeit im Masterstudiengang Ost-West-Studien an der Universität Regensburg

Von 2012 bis 2017 absolvierte Thomas Meyer sein Bachelorstudium an der Universität Regensburg mit dem Hauptfach Süd-Ost-Europa-Studien und den Nebenfächern Südslawische Philologie und Politikwissenschaft. In dieser Zeit realisierte er auch ein Auslandsstudienjahr an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca [Babesch-Boieu-Universität Klu:sch Napoka] in Rumänien. Dorthin kehrte er 2019 für ein sechsmonatiges Praktikum beim Gutenberg-Studentenverein zurück.

Im Rahmen seines Masterstudiums Ost-West-Studien mit den Schwerpunkten Geschichte und Politikwissenschaft entstand 2021 seine Abschlussarbeit. Seine Arbeit mit dem Titel „‘Eine SMS und weg war ich!‘: Migrationsnetzwerke unter rumänischen Bauarbeitern in der Oberpfalz“ basiert auf mehrmonatiger ethnografischer Feldforschung innerhalb einer Gruppe von rumänischen Bauarbeitern, mit denen er in einem Oberpfälzer Dorf unter einem Dach lebte.

Durch die unmittelbare Nähe zu der Gruppe ist es ihm gelungen, einen besonderen sozialen Mikrokosmos zu beschreiben: die Arbeits- und Freizeitaktivitäten der Gruppe, ihre Wohnverhältnisse, Biographien, persönliche Perspektiven und Lebensumstände. Durch zahlreiche direkte Zitate – ermöglicht durch seine guten Rumänisch-Kenntnisse – konnte er eine eindrucksvolle Unmittelbarkeit entwickeln.

Thomas Meyer eine autobiographisch motivierte Forschungsfrage entwickelt, diese konsequent bearbeitet und zu einer präzise abgeleiteten und formulierten Analyse geführt. Er schließt, dass rumänische Bürgerinnen und Bürger zur Arbeit im Sektor für Niedrigqualifizierte oftmals aufgrund eines Impulses, wie zum Beispiel durch eine SMS von Verwandten oder Freunden, nach Deutschland kommen.

Seine Masterarbeit ist von ungewöhnlich hoher Qualität, sie zeichnet ein fesselndes Porträt einer kleinen Gruppe von rumänischen Arbeitern und gibt damit Einblicke in das Leben von Migrantinnen und Migranten, die oftmals, auch in der akademischen Literatur, unsichtbar bleiben, obwohl sie substanziell zum wirtschaftlichen Wohlstand der Oberpfalz beitragen.

Für seine Leistung wird ihm der Hochschulpreis 2022 verliehen.