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Professor Norbert Düchtel

Verleihung der Albertus-Magnus-Medaille an Herrn Prof. Norbert Düchtel, Professor für künstlerisches Orgelspiel (HfM Detmold) und ehemaliger Dozent für liturgische Orgel und Improvisation (HfKM Regensburg)

Solotrompete und Orgel, das kennt man, Marimba und Orgel, das hat man durch ihn kennengelernt. Er ist ein Virtuose an der Orgel, ein Konzert-Agent und begnadeter Lehrer. Ihm hört und sieht man die Begeisterung für die Musik an. Er hat viele Talente! Neben seinem musikalischen Talent, auch Organisations- und Improvisationstalent, diplomatisches Geschick und die Begabung, Menschen zusammenzubringen.

Die sonntäglichen Orgelstunden im Museum steigerte er zu städtischen Konzertereignissen mit überregionalem Ruf und lockte dazu Musiktalente aus nah und fern nach Regensburg. Die Regensburgerinnen und Regensburger kamen in Scharen und er bescherte der Stadt lange Schlangen an den Kassen ihrer Museen. Fast jedes Konzert war ausverkauft. Er hat Fans, die bei jeder seiner fast einhundert Matineen dabei waren.

Prof. Düchtel brachte Regensburger Konzerte ins Radio, ins Fernsehen und sogar ins Internet, geht dadurch mit der Zeit und bringt es fertig, einen spanischen Tanz auf einer Kirchenorgel zu spielen – oder richtigerweise – auf der Orgel einer profanierten Kirche, der Minoritenkirche. Variatio delectat, Vielfalt erfreut, lautet sein musikalisches Credo und es fand Anklang.

In der Minoritenkirche hütete er drei Orgeln als Kustos: Die Steinmeyer-Orgel, die Schwalbennestorgel, und die barocke Cuntz-Orgel, die 1627 für ein Nürnberger Patrizierhaus gebaut worden war.

Er beherrscht alle zentralen Epochen der Orgelgeschichte: Renaissance, Barock und Romantik. Und das in einer gotischen Kirche, die zu jener Zeit gebaut wurde, als Albertus Magnus Bischof von Regensburg und später von Köln war. Demnach ist die Albertus-Magnus-Medaille eine treffliche Auszeichnung, um sein Wirken zu würdigen.

2004 wurde er zum Professor für Künstlerisches Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik in Detmold ernannt. Dort leitete er zahllose Meister- und Sommerkurse. Als Gastdozent war und ist Prof. Düchtel international gefragt. Konzerte führten ihn nach Rom, Jerusalem, Paris, Wien und Budapest. Er gab Orgelseminare in ganz Deutschland. Es gibt kaum einen Organisten in Bayern und darüber hinaus, der Prof. Düchtel nicht kennt, der nicht von ihm ausgebildet oder von ihm geprüft wurde. Kaum einer, der noch nicht für ihn oder mit ihm gespielt hat.

Ab 1979 wirkte er als Dozent für liturgische Orgel und Improvisation an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik.  25 Jahre lang war er Stiftsorganist in der Alten Kapelle. 2006 stellte er die Papst-Benedikt-Orgel seiner Heiligkeit, Papst Benedikt XVI., bei seinem Besuch in Regensburg persönlich vor.  In der Basilika Alte Kapelle war Prof. Düchtel als Stiftsorganist Nachfolger von Dr. Ernst Schwarzmeier, dem 1964 ebenfalls die Ehre der Albertus-Magnus-Medaille der Stadt Regensburg zu Teil geworden ist.

Damals, im selben Jahr, nämlich 1964, hatte seine musikalische Karriere in Würzburg begonnen. Er übernahm die Organistendienste an der Franziskaner- und der Karmelitenkirche und lernten dort auch seine Frau kennen. 1968 führte er die „Festlichen Konzerte in der Hofkirche“ ein.

Eine musikalische Erfolgsgeschichte, die ihn sinnigerweise in die Minoritenkirche, ebenfalls eine Franziskanerkirche, nach Regensburg führte. In dieser Kirche hatte Ernst Schwarzmaier nach dem Krieg, gemeinsam mit dem damaligen Museumsdirektor, die Museumsserenaden ins Leben gerufen. Ein erster musikalischer Höhepunkt Regensburger Konzertlebens nach 1945. 

Herr Prof. Düchtel hat sich um die Musik in Regensburg verdient gemacht. Seine Begeisterung ist ansteckend. Mit der Albertus Magnus-Medaille finden seine musikalischen Entdeckungen, Innovationen, Improvisationen und vor allem sein Engagement die verdiente Würdigung.