Stadt-Umland-Kooperation

Grundsätzlich wachsen die Verflechtungen zwischen Kernstadt und den Umlandgemeinden weiter. Die oftmals kleinteiligen Strukturen können den großräumigen Aufgaben und Problemlagen nicht länger gerecht werden. Der Wettbewerb der Städte verschärft sich und wird immer stärker zu einem Wettbewerb unter den Regionen.


Entwicklungskonzept Region Regensburg 2040 (2019-2022)
Wort-Bild-Marke Miteinander mehr erreichen mit Pfeil nach oben © tbc

In Zusammenarbeit zwischen der Stadt Regensburg und dem Landkreis Regensburg wurde ein übergeordnetes Entwicklungskonzept für die Region erstellt. Die vielfältigen Stadt-Umland-Verflechtungen machten es notwendig, den Gesamtraum zu untersuchen und zu stärken. Der Prozess wurde durch das Planungsbüro B.A.U.M. Consult GmbH begleitet. Für einen Zeithorizont von etwa 20 Jahren, also bis ins Jahr 2040, sollen gemeinsame Entwicklungspotenziale erarbeitet und umgesetzt werden.

Das Projekt startete im Dezember 2019 und wurde nach einer pandemiebedingten Unterbrechung im März 2022 dem Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen präsentiert. Einige der Handlungsfelder und Ergebnisse spiegeln sich im Regensburg-Plan 2040 wieder, der auf Stadtebene erarbeitet und im selben Jahr fertiggestellt wurde.

Wozu ein regionales Entwicklungskonzept?

Der Raum Regensburg wächst und ist einem stetigen Wandel unterworfen. Damit geht auch eine höhere Dynamik der Stadt-Umland-Verflechtungen einher.

Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, diese Veränderungsprozesse und räumlichen Beziehungen bestmöglich zu gestalten. Besondere Herausforderungen ergeben sich durch die Bewältigung des zunehmenden Stadt-Umland-Verkehrs, aber auch aus Themen wie Versorgung, Bildung, Kultur, Naherholung, Freizeitgestaltung und Siedlungsentwicklung.

Das anhaltende Bevölkerungswachstum führt vor allem im Stadtgebiet zu einer vermehrten Flächenknappheit und -konkurrenz. Die sinnvolle Verteilung des Wachstums im Gesamtraum ist deshalb eine der Kernaufgaben. Das gemeinsame Entwicklungskonzept soll als Ordnungsrahmen für langfristige Zielplanungen dienen. Gleichzeitig sollen daraus regionale und themenspezifische Konzepte und Programme abgeleitet werden. Dabei stehen vor allem die folgenden Fragen im Mittelpunkt:

  • Wie soll sich die Region Regensburg zukünftig entwickeln?
  • Auf welchen Handlungsfeldern ist eine engere Kooperation zwischen Stadt und Landkreis Regensburg möglich und nötig?
  • Wie kann die Umsetzung dieser Zusammenarbeit konkret aussehen?

 

Wie wurde das Konzept erarbeitet?

Mit der Vergabe an das externe Fachbüro B.A.U.M. Consult GmbH wurde das Projekt durch einen breit angelegten Beteiligungsprozess begleitet. Mit entsprechenden Formaten konnten sich alle betroffenen Akteure in die Konzepterstellung einbringen. Dazu zählt die Bevölkerung der 41 Landkreisgemeinden, weiterer Gemeinden im Umland und der Stadt Regensburg. Außerdem haben sich neben den Verwaltungen von Stadt und Landkreis Fachverbände und Interessensvereinigungen, lokale Fachexperten und Vertreter der Kommunalpolitik beteiligt. Die geplante dezentrale Beteiligung war aufgrund der Pandemie nur bedingt möglich, so dass neben analogen insbesondere auch digitale Methoden eingesetzt wurden.

Was sind die wesentlichen Ergebnisse?

Die Region Regensburg, bestehend aus Stadt Regensburg, Landkreis Regensburg sowie Städten, Märkten und Gemeinden im Umland verstehen sich als gemeinsame Region und handeln unter dem Motto „miteinander mehr erreichen in der Region Regensburg“. Dabei folgt das kooperative Handeln den fünf folgenden Grundprinzipien:

  • die Lebensqualität erhalten
  • den Strukturwandel meistern
  • das Bevölkerungswachstum mitgestalten
  • dem Klimawandel begegnen
  • mit Ressourcen haushalten

Darauf aufbauend wurden 15 Handlungsfelder (z.B. Mobilität, Natur und Landschaft, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien) identifiziert, die die künftige Entwicklung von Stadt und Umland berühren. Zu den einzelnen Handlungsfeldern wurde eine Vision, Leitlinien und konkrete Projekte bzw. Maßnahmen entworfen. Auf dieser Basis wurden 14 Leitprojekte erarbeitet, die sich oft auf mehrere Handlungsfelder beziehen und die Umsetzung der Vision sichern. Um konkrete Strukturen für die Realisierung der Leitprojekte zu schaffen, wurde die Bereitschaft der Beteiligung an den Einzelprojekten erfragt. So bildeten sich erste Projektgruppen, in denen sich der kooperative Ansatz zwischen Stadt, Landkreis und Gemeinden widerspiegelt. Beispielhaft sind an dieser Stelle drei der 14 Leitprojekte für die Region genannt:

  • Kooperative Siedlungs- und Landschaftsentwicklung
  • Umfassendes Mobilitätskonzept für den Großraum Regensburg
  • Gemeinsames Marketing der Region Regensburg

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Entwicklungskonzept Region Regensburg

Weiterführende Informationen

Landkreis Regensburg


Kooperationsprojekt zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM) (seit 2024)

Ein großer Teil des Verkehrsaufkommens auf den Straßen des Landkreises und der Stadt Regensburg ist auf Arbeitswege zurückzuführen. Noch immer nutzen viele Pendlerinnen und Pendler hierfür das eigene Auto – und das meist allein. Dabei ist es gerade dieser sogenannte Motorisierte Individualverkehr (MIV), der für volle Straßen und Belastungen für Umwelt und Klima sorgt. Auch Unternehmen tragen Verantwortung für die Wege ihrer Mitarbeitenden und können einen Beitrag zur Verkehrswende leisten: mit einem eigenen Betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM).

Hier setzt das Kooperationsprojekt der Stadt und des Landkreises Regensburg an. Gemeinsam mit den Partnern Industrie- und Handelskammer Regensburg für Oberpfalz / Kelheim (IHK), Handwerkskammer Niederbayern / Oberpfalz (HWK) und Regensburger Verkehrsverbund (RVV) sowie weiteren Akteuren werden Strategien und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Ziel ist es, Unternehmen in der Region dabei zu unterstützen, ihr eigenes BMM aufzubauen.

Das Projekt ist Teil des Entwicklungskonzepts Region Regensburg. Es soll die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis bei Schlüsselthemen wie Mobilität, Siedlungsentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz sowie Kultur und Teilhabe fördern. Im Rahmen der Förderrichtlinie Landesentwicklung – Regionalmanagement (FöRLa III) vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie erfolgt eine finanzielle Unterstützung derartiger Maßnahmen.


 Kooperationsprojekt zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM)


Teilraumgutachten Stadt und Umland Regensburg 2005
Icon Teilraumgutachten Stadt und Umland Regensburg © Stadt Regensburg

Teilraumgutachten Stadt und Umland Regensburg

Die Stadt Regensburg übernimmt als dynamisch wachsender Wirtschaftsstandort eine regionale Motorfunktion für die wirtschaftliche Entwicklung. Das Umland soll diese Funktion insbesondere durch eigene Kompetenzen (z. B. Gesundheitswesen), die Bereitstellung großflächiger Gewerbeflächen, Naherholungspotentiale und Siedlungsflächen unterstützen. Vor diesem Hintergrund wurde zur Vorbereitung einer regionalen und territorialen Kooperation die Erarbeitung des „Teilraumgutachtens Stadt und Umland Regensburg“ durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert (2003 bis 2005).

Ziel des Gutachtens war es, die Kompetenzen des Raumes zu bündeln, zu profilieren und hierfür geeignete Projekte zu entwickeln. Auf Basis des Teilraumgutachtens konnten weitere Projekte der interkommunalen Kooperation entwickelt und die interkommunale Kooperation selbst im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft, der Arbeitsgemeinschaft Lebens- und Wirtschaftsraum Regensburg, dauerhaft verankert werden.

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Weitere Informationen

Ihr Ansprechpartner

Dr. Volker Höcht
Amt für Stadtentwicklung
Neues Rathaus
D.-Martin-Luther-Straße 1
Zimmer: 1.053
93047 Regensburg

(0941) 507-1660
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Armin Mayr
Amt für Stadtentwicklung
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