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Im Dialog – Entwicklung der Regensburger Altstadt

Die Regensburger Altstadt stand bei der vierten Ausgabe von „Stadt im Gespräch“ im Zentrum. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich am Freitag, 8. Juli 2022, direkt mit Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer auszutauschen sowie Anregungen oder Kritik anzubringen. Ebenfalls an den St.-Kassians-Platz gekommen waren die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Tanja Flemmig, sowie der Altstadtkümmerer, Stephan Bergmann.

Stadt im Gespräch - Veranstaltungsfoto Stadtgespräche "Entwicklung der Altstadt"

Schnell zeigte sich, dass es weniger Gesprächsbedarf über die verkehrliche Erschließung, Lärm oder Einkaufsmöglichkeiten gab, sondern die sommerliche Hitze in der Altstadt für viele Menschen ein wichtiges Thema ist. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sprach sich für mehr Grün in der steinernen Stadt aus, in der immerhin jeder 13. Regensburger lebt und in der 21.000 Menschen arbeiten. „Ich bin ein großer Freund von Fassaden- und Dachbegrünung.

Stadt im Gespräch - Besucher der Veranstaltung "Entwicklung der Altstadt"

Unser Ziel muss außerdem sein, das Wasser mehr in der Stadt zu halten.“ In der denkmalgeschützten und eng bebauten Altstadt gebe es leider nur begrenzt Möglichkeiten, Bäume zu pflanzen, da deren Wurzeln binnen kürzester Zeit auf Abwasserkanäle o.Ä. träfen, ergänzte die Chefin des Stadtplanungsamtes.
Lob gab es aus dem Publikum für die neu eingerichteten kleinen Spielplätze in der Altstadt. Sie sind Teil des Möblierungskonzepts der Altstadt, in dem auch schattenspendende Bäume sowie Wasserspender enthalten sind, die immerhin einen kleinen Beitrag leisten können. In den vergangenen Jahren habe die Stadt außerdem einige Brunnen reaktiviert, so die Oberbürgermeisterin.

Maßnahmen zum Hitzemanagement vorbereitet

„Wie andere Städte auch arbeiten wir an unserem Hitzemanagement, um von verschiedenen Richtungen etwas zur Abkühlung der Innenstadt tun zu können“, so Tanja Flemmig. Hierzu hat im vergangenen Jahr u.a. ein Beteiligungsprozess stattgefunden. Die Schlüsselmaßnahmen, die kurz- bis mittelfristig realisiert werden sollen, sollen noch im Juli vom Stadtrat beschlossen werden. „Aktuell läuft auch eine Bewerbung für das Förderprojekt „Klimaanpassung in Regensburg – Resilienz erfahrbar machen“, von dem wir uns am Ende viele gute Lösungsansätze und Umsetzungen erwarten.“ Nicht nur wegen des Klimas, sondern auch aufgrund stark steigender Energiepreise kam die Frage nach Alternativen zu Gas, das in der Altstadt den überwiegenden Teil der Heizungen befeuert. Aufgrund des vom Freistaat vorgeschriebenen Denkmalschutzes scheidet hier Photovoltaik in der Regel (noch) aus. „Die Denkmalpflege Bayern prüft aber gerade, wie man auf historischen Dächern mit Photovoltaik arbeiten kann“, konnte die Oberbürgermeisterin berichten. „Wir selbst prüfen aktuell, ob wir unser Abwasser nicht stärker zur Heizung bzw. Kühlung nutzen können. Im Kleinen gelingt dies bereits, etwa im Haus der Bayerischen Geschichte mittels einer Abwasser-Wärmepumpe. So etwas müssen wir mehr nutzen.“

Stadt im Gespräch - Fragen aus dem Publikum

Italienisches Flair mit Freisitzen soll bleiben

Übereinstimmendes Lob von allen Seiten gab es für die Ausweitung der gastronomischen Freisitze, die während der Pandemie von der Stadt möglich gemacht worden waren. „Ziel der Politik ist es, so viele wie möglich zu erhalten“, betonte Maltz-Schwarzfischer – aber in Abstimmung mit allen Beteiligten, also auch den Anwohnern und Geschäftsleuten. „Das Konzept muss für alle passen“ Derzeit wird ein neues Konzept vorbereitet, über das im Herbst der Stadtrat abstimmen wird. 

Weitere Themen am Freitagnachmittag waren außerdem bezahlbarer Wohnraum, der Bootsanleger am Unteren Wöhrd, für den doch nicht die Stadt, sondern das staatliche Wasserwirtschaftsamt zuständig ist, sowie Alkoholkonsum in städtischen Grünflächen oder die dünne Personaldecke im Ausländeramt. Hier bestätigte die Oberbürgermeisterin, dass es derzeit schwierig sein, genug Personal für die freien Stellen zu finden.

Fertiges Konzept für Schachtische überreicht

Dem Wunsch nach einigen Schachtischen im öffentlichen Raum wie in New York bekannt wurde besonderer Nachdruck verliehen, weil ein Vertreter der Schachfreunde gleich ein ausformuliertes Konzept überreichte. Diesen Vorschlag sah die Oberbürgermeisterin positiv und hat zugesagt, ihn zu prüfen.

Die nächste Veranstaltung „Stadt im Gespräch“ beschäftigt sich am 23. September 2022 mit dem Thema Green Deal.