Eine wesentliche Aufgabe der Wohnbauoffensive besteht darin, geeignete Grundstücke für Wohngebäude zu identifizieren und zu überprüfen, ob eine rasche Bebauung möglich ist.
In einem ersten Schritt werden im Stadtgebiet Flächen betrachtet, auf denen Bauvorhaben mit mehr als 20 Wohneinheiten entstehen können. Auf Grundlage verschiedener Faktoren wird mit einem Punktesystem eine erste Bewertung der Grundstücke vorgenommen:
- Baurecht: Ist bereits gültiges Baurecht vorhanden, kann eine Fläche schneller entwickelt werden und erhält so mehr Punkte.
- Eigentumsverhältnisse: Bei manchen Grundstücken ist bereits bekannt, dass der Eigentümer kein Interesse daran hat, das Grundstück bebauen zu lassen. Andere haben hingegen ihr Interesse bekundet oder die Fläche liegt im Eigentum der Stadt, so dass mit Planungen rasch begonnen werden kann.
- Einschränkungen: Hier werden Belange wie Naturschutz, Lärmbelastungen oder vorhandene Altlasten bewertet, die eine Bebauung erschweren können.
- Anzahl der Wohneinheiten: Je mehr Wohneinheiten realisiert werden können, umso mehr Punkte bekommt eine Fläche.
- Infrastruktur: Bereits vorhandene Infrastruktureinrichtungen sind wichtige Standortfaktoren. Bushaltestellen, Kindertagesstätten, Grundschulen und Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung fließen positiv mit in die Bewertung ein.
- Projektstatus: Bei manchen Projekten gibt es Planungshemmnisse, die in den nächsten Jahren nicht überwunden werden können, die aber in fünf bis zehn Jahren vielleicht nicht mehr vorhanden sind. Um eine Fläche nicht aus den Augen zu verlieren, wird sie in der Bewertung nach hinten gestellt. Ist bereits ein Konzept vorhanden oder ist der Bebauungsplan schon rechtskräftig, dann fließt dies positiv in die Bewertung ein.
Mit Hilfe dieser Bewertung der Flächen erfolgt eine Priorisierung, um das weitere Verfahren optimieren zu können. Die Liste der Flächen wird ständig überarbeitet, um immer auf dem aktuellen Stand zu sein: Punktbewertungen werden angepasst, neue Flächen hinzugefügt, bebaute Grundstücke wieder herausgenommen.
Die Karte der Nachverdichtungs- und Umnutzungspotentiale in Regensburg gibt einen Überblick sowohl über die Gebiete, für die Baurecht bereits vorhanden bzw. das Bebauungsplanverfahren eingeleitet ist, als auch über die Gebiete, in denen in absehbarer Zeit durch Nachverdichtung, Umnutzung oder Baurechtschaffung Wohnbebauung realisiert werden kann. Die auf der Karte dargestellten Flächen beinhalten ein Potential von etwa 9.000 Wohneinheiten.