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Gedenkweg zum 23. April 1945

- Es gilt das gesprochene Wort - 

Liebe Regensburgerinnen und Regensburger,

ich freue mich außerordentlich, dass wir nach zwei Jahren nun endlich wieder diese wichtige Gedenkveranstaltung gemeinsam und in Präsenz begehen können, um zusammen der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.

Ich bedanke mich herzlich bei der Arbeitsgemeinschaft ehemaliges KZ Flossenbürg, der katholischen und der evangelischen Kirche, der Jüdischen Gemeinde, den Zeugen Jehovas, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, dem Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten wie auch allen anderen mitwirkenden Initiativen und Institutionen sowie den zuständigen und beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Regensburg, die diese gemeinsame Veranstaltung heute erneut möglich gemacht haben.

Gerade, weil wir aufgrund der Corona- Pandemie nicht die Möglichkeit hatten, in den letzten zwei Jahren diesen für Regensburg ganz besonders wichtigen Gedenktag zusammen zu begehen und den Gedenkweg gemeinsam zurückzulegen, und gerade, weil wir während der Pandemie gesehen haben und sehen, wie und wo sich nach wie vor Menschen radikalisieren – gerade deswegen ist es so immens wichtig, dass wir Gedenktage wie heute so zahlreich und sichtbar begehen.

Das Erstarken von Fake-News, Hass und Hetze, von extremistischem Gedankengut und rechtsradikalen Anschlägen muss jeden hier mit Sorge erfüllen. Jeder und jede Einzelne von uns muss sich überlegen, wie man dem entschieden entgegentreten kann, weil es – wie sich immer stärker zeigt – nicht ausreicht, die Hände in den Schoß zu legen, abzuwarten und einfach nichts zu tun.

Genau deshalb sind Tage wie heute, an denen wir uns öffentlich erinnern und aufrütteln wollen, so wichtig. Der gewalttätige Überfall Russlands auf die Ukraine, der weiter andauernde Krieg, der zunehmend brutaler wird und auch vor Zivilpersonen, und sogar alten Menschen, Kranken und Kindern nicht Halt macht, und die Gräueltaten, die wir Tag für Tag in den Medien sehen können, sollten uns allen zu denken geben.

Die Schrecken der Vergangenheit mögen Geschichte sein – aber nichts, aber auch gar nichts kann uns garantieren, dass sie sich nicht wiederholen – an anderen Orten und in anderen Zusammenhängen aber mit der gleichen Brutalität, Rücksichtslosigkeit und Menschenverachtung. Die Sinnlosigkeit des Kriegs in der Ukraine, der die staatliche Souveränität mit Füßen tritt, macht uns dies so deutlich wie nie zuvor in der Nachkriegsgeschichte.

Es liegt an uns allen, für den Frieden, die Menschenrechte und unsere demokratische Grundordnung aktiv einzustehen! Mit dieser Veranstaltung setzen wir ein deutliches Zeichen.

Meinen Herzlichen Dank Ihnen allen für Ihr Engagement und die Organisation! Mein Dank gilt ebenfalls allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich heute und bei vielen anderen Gelegenheiten dafür einsetzen, dass wir nicht vergessen, sondern dass wir uns unserer Geschichte und unserer besonderen Verantwortung bewusst sind und bleiben.

Ich freue mich auch, Ihnen bei dieser Gelegenheit mitteilen zu dürfen, dass unsere lokale Stolpersteingruppe noch im Mai 2022 Stolpersteine für den Domprediger Dr. Johann Maier und Alois Zirkl, verlegen wird.

Vielen Dank.