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Zeitreise durch die letzten 10 Jahre

2012

Bereits in den Jahren 2010 und 2011 entstanden im W1 erste Projekte zum Thema "Handmade". So lockte zum Beispiel das regelmäßig stattfindende "Strick- und Häkelcafé", das als Kulturcafé-Special von einer damaligen Praktikantin zusammen mit dem W1 entwickelt wurde oder das Mitmachangebot "Pimp your shirt" die ersten Neugierigen ins W1.

2011 formten sich die sogenannten "Handmade Days": Selbstmacherinnen und -macher trafen sich regelmäßig unter einem wechselnden Motto: So wurden Taschen gehäkelt, Socken gestrickt oder aus vermeintlichem Schrott sinnvolle Dinge kreiert. Bis in das Jahr 2016 wird es das Konzept der Handmade Days unter diesem Namen geben - in diesem Jahr widmeten sich die Besucherinnen und Besucher beispielsweise der Gestaltung von Schmuck oder konnten mittels Lavendeldruck hippe Shirts oder Taschen bedrucken.

Der Grundstein für das Projekt "Handmade in Regensburg" mit seinen unterschiedlichen Formaten und Angeboten ist somit gelegt worden und findet 2012 seinen Höhepunkt in der ersten Handmademesse im W1: Einer Plattform für verschiedene Akteurinnen und Akteure, Kunstschaffende, Designerinnen und Designer und kreative Köpfe, die ihre Handmade-Kultur präsentieren! Eine lebendige Handmade-Szene in Regensburg wird sichtbar.

Matthias Segerer (links) und Uwe Hering (rechts) in einem Berg voller Wolle
Matthias Segerer (links) und Uwe Hering (rechts) inmitten der gespendeten Wollknäuel © Fotografin: Marianne Sperb, Herausgeber: Mittelbayrische Zeitung

2013

Stricken und Häkeln bleiben in der Anfangszeit zwei gerne von den Teilnehmenden gewählte Betätigungsfelder für Treffen und Workshops im W1.

Die Mittelbayrische schreibt in ihrem Bericht vom 18. Januar 2013 von Marianne Sperb, angelehnt an ein Interview mit W1-Leitung Uwe Hering und Mitarbeiter Matthias Segerer, über die Bewegung des "urban knittings" unter dem Schlagwort "Setz deiner Stadt die Mütze auf". Diese Bewegung macht auch im W1 Halt und lässt die Stricknadeln anlässlich des Jubiläums "350 Jahre Reichstag" klappern. Dabei ist die von der MZ so genannte "Strickstube im W1" im Jahr 2010 "aus einem Projekt entstanden, das um Schlagworte wie Nachhaltigkeit, homemade und upcycling kreist".

Dank eines Spendenaufrufes, bei dem sich die Regensburgerinnen und Regensburger so großzügig zeigen, dass schätzungsweise 70 Tüten prallvoll mit Wollknäueln ihren Weg ins W1 finden, wird das W1 über viele Jahre hinweg vom "Rohstoff Wolle" in allen Farben zehren.

2014

Auch in diesem Jahr findet wieder eine strickbegeisterte Gruppe ihren Weg in das W1 und trifft sich für einige Monate regelmäßig in den Räumlichkeiten, um gemeinsam zu stricken, häkeln und die gesammelten Erfahrungen zu teilen. Darüber hinaus sind die Handmade Days ein regelmäßiger Treffpunkt für junge Selbermacherinnen und -macher. Des Weiteren kann dank des Brennofens aus Zeiten des Jugendzentrums Weingasse, das sich früher in den Räumen des späteren W1 befand, ein Töpferkurs angeboten werden.

Ebenfalls aus den alten Juz-Zeiten gab es noch eine große Menge an Lederresten im Haus. In den 70er und 80er Jahren waren Motorrad- und Mopedgruppen regelmäßige Gäste in der Weingasse 1 und schneiderten in der damaligen Lederwerkstatt an ihren Leibchen. Aufgrund dieser Reste, ergänzt um neue Lederspenden, kann 2014 erstmals im W1 ein Workshop auf die Beine gestellt werden, in welchem es darum geht, aus eben jenen Resten, die ansonsten in der Tonne landen würden, Accessoires, Geldbeutel und anderes herzustellen und damit ein weiteres mal den Grundgedanken des Upcycling umsetzen.Viele Jahre lang sollte sich das W1 an diesen Spenden bedienen können, weshalb auch das Upcyceln von Leder immer wieder im Programm des W1 auftauchen sollte.

2014 wird die mittlerweile gut etablierte Handmademesse auch erstmals in das Regensburg-Pop-Kultur-Festival PUSH integriert und fortan alle zwei Jahre als Teil des Festivalprogramms einem noch breiteren Publikum präsentiert.

    Viele junge Menschen werken, basteln und malen im Atelier des W1
    Kreativtag am Sonntag © Stadt Regensburg

    2015

    Aufgrund eines Personalwechsels im W1 müssen einige Angebotsformen kurzzeitig ruhen, um dann wieder mit frischem Wind stattfinden zu können. Auch die jährliche Handmademesse setzt deshalb 2015 aus.

    Eine Besonderheit dieses Jahres ist die Entstehung des Kreativtages, initiiert und angeleitet durch Anna Goldberg und Theresa Sedlmaier: Einmal im Monat werden an einem Sonntag die Türen des Ateliers für kreative Köpfe geöffnet. Es wird gemalt, gewerkelt, gebastelt, upgecycelt und repariert. Erst Covid-19 sollte dieses Angebot für eine geraume Zeit einstellen.

    2016

    Die Handmade Days leben wieder auf, werden nach einigen Monaten jedoch neu konzeptioniert und folgich auch umbenannt. Ab diesem Zeitpunkt gibt es vermehrt Handmade-Workshops und DIY-Angebote. So wird unter anderem mit Kronkorken allerlei verschönert: beispielsweise bekommt ein Studententisch ein aufwändig neugestaltetes Design. Auch alten Fahrradschläuchen wird neues Leben eingehaucht, indem sie zu Schmuck oder Mäppchen werden.

    In diesem Jahrr findet auch der erste Naturkosmetik-Workshop unter dem Titel "Nachhaltig schön" statt, welcher von zwei Biologinnen angeleitet wird und große Nachfrage seitens der Besucherschaft erlebt.

      Materialien wie Pinsel, Häkelnadel und Scheren liegen verteilt über einem gemalten Bild, auf dem eine junge Frau beim Handwerken abgebildet ist
      Ausschnitt des eingereichten Fotos von Melanie Schindler © Melanie Schindler

      2017

      Das Jahr 2017 steht ganz unter dem Motto "Upcycling". Es werden alte Schubläden umgestaltet, Bücher finden neue Nutzungsformen, Dosen werden zu ansprechenden Behältnissen oder Lichtquellen und altes Geschirr darf wieder in neuem Glanz erstrahlen. Auch mit Beton wird experimientiert und moderne Dekorationselemente geschaffen.

      Ein Highlight dieses Jahr ist auch die Anschaffung einer Siebdruckmaschine, welche bei der Besucherschaft Begeisterung auslöst.

      Während des Sommers findet ein Fotowettbewerb zum Thema "Handmade" statt: Melanie Schindler gewinnt diesen mit ihrem ansprechenden Foto, welches nun zwei Jahre lang das Motiv auf den Plakaten und Flyern der Handmademesse darstellt.

      2017 geht das W1 außerdem eine Kooperation mit CampusAsylART ein: Der Grundstein für das monatlich stattfindende Offene Atelier ist gelegt und wird bis heute wertvoller Bestandteil des Programms im W1.

      2018

      Viele neue Ideen finden ihren Weg in das Handmade-Programm des W1: So gibt es neue Workshops zu Fotoplastiken, Kintsugi, Makramee und Sandalen.

      Das Team veranstaltet seine erste eigene Printing Party mit tollen Motiven aus der parallel laufenden Ausstellung von Sou Alexanderson, welche für das Buch "Still" von Johannes Molz entstanden sind.

      Auch die Handmademesse zieht wieder viele Besucherinnen und Besucher in den Bann der Welt des Selbstgemachten und -kreierten.

      Antonia Pröls in der Textilwerkstatt
      DIY mit Antonia © Stadt Regensburg

      2019

      Wegen des Erfolgs und wachsenden Bedarfs in der Handmade-Sparte und in Folge räumlicher Umstrukturierungen darf ein neuer Raum enstehen, der mit praktischen Nähplätzen und allem was dazu gehört ausgestattet ist: die Textilwerkstatt. Hier entsteht auch das Format mit Antonia Pröls "DIY mit Antonia: Näh- und Upcyclingwerkstatt", welches von nun an einmal im Monat viele junge Menschen zum Reparieren und Upcyceln von Kleidung begeistert.

      Neben der Handmademesse locken auch andere Workshops, wie beispielsweise zum Thema Buchbinden oder Lettering, neue und altbekannte Gesichter ins W1.

      2020

      Dieses Jahr ist zwar geprägt von vielen Herausforderungen bzgl. Covid-19, trotzdem können im Handmadebereich einige Highlights stattfinden:

      Im Lockdown stellt das W1 das Format "W1 at home" auf die Beine, welches Inhalte aus den Sparten Handmade, Literatur, Kunst, und Musik teilt, um den Lockdown für die Besucherschaft, die dem W1 fern bleiben muss, erträglicher zu machen. Gemeinsam mit Antonia Pröls werden Online-Tutorials zur Verfügung gestellt, wie u.a. Beutel und Scrunchies nähen, Upcycling von Kleidung und Rette deine Hose!. Interessierte können sich auf diesem Weg auch neue Fähigkeiten in Bezug auf Lettering und Aquarellieren erarbeiten.

      Den Lockdown nutzt das Team des W1 auch dazu, das Atelier umzugestalten, welches den Nutzerinnen und Nutzern nun durch die neugeschaffene Ordnung einen erleichterten Zugang zu den Materialien und Werkzeugen ermöglicht.

      Auch die Handmademesse muss diese Jahr digital stattfinden: Die Ausstellerinnen und Aussteller dürfen ihr Selbst- und Handgemachtes über Videos oder Interviews vorstellen.

      In der zweiten Jahreshälfte konnten mit Einschränkungen und strengen Hygienekonzepten Workshops zum Thema "Blumenampel knüpfen", "Lederschmuck kreieren" und "Geldbörsen aus Leder" sowie die altbekannten Formate "DIY mit Antonia" und "Offenes Atelier mit CampusAsylART" stattfinden.

      Plakat der Handmademesse 2021

      2021

      Auch das letzte Jahr ist geprägt von Einschränkungen bzgl. Covid-19. Den Lockdown nutzt das W1 für eine große Verschenk-Aktion über Instagram, bei der Verbrauchstmaterialien und Gegenstände, die zum Upcycling einladen samt zugehöriger Anleitungen und Inspirationen im W1 abgeholt werden können. Auch das Thema "Naturkosmetik selbermachen" wird aufgegriffen: Regelmäßig wird die Küche des W1 in eine große Packstation umfunktioniert, in der fleißig Inhaltsstoffe abgewogen und verpackt werden, um dann im Rahmen der Online-Workshops von den Teilnehmenden wieder ausgepackt zu werden.

      Später im Jahr finden während des Sommerprogramms ein dreitägiger Siebdruck-Workshop sowie zwei "Kräuterei"-Workshops statt. Der Herbst überrascht mit zwei mehrwöchigen Kursen, in welchen junge Menschen das Arbeiten mit der Nähmaschine lernen und sich Schritt für Schritt im Verwirklichen kleiner Handmade-Projekte ausprobieren können.

      Dieses Jahr darf auch die Handmademesse wieder mit einem bunten Programm, verteilt über ein ganzes Wochenende, stattfinden: Der Freitag überrascht mit spannenden Vorträgen zu verschiedensten Themen, am Samstag werden mit CampusAsyART Seifen gegossen oder mit Antonia Pröls Bauchtaschen genäht und der Sonntag bietet eine Plattform für 18 Ausstellerinnen und Aussteller, die ihr Selbst- und Handgemachtes präsentieren und verkaufen.