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Eine bomben Aussicht - Fotoausstellung

Eine Bombenaussicht Teaser

Fotoausstellung von Christian Springer und Albert Kapfhammer

22.7. bis 29.9.2024 

Einunddreißig großformatige Schwarz-Weiß-Fotos. Ein Mann trägt eine schwarze Aktentasche auf dem Kopf. Er sitzt am Fluss, kauft ein, überquert die Straße, liest - alltägliches Leben. Eine Aktentasche auf dem Kopf zu tragen, schränkt die Sinne ein. Er kann nicht wissen, was um ihn herum passiert, er sieht, riecht und hört nichts.

Der Kabarettist Christian Springer, der unter der Aktentasche steckt, streift durch Alltagsszenen. Die Bilder mit ihrer Mischung aus Realität und Komik mahnen zur Vernunft in bedrohlichen Zeiten. Denn die Tasche auf dem Kopf ist keine originäre Idee von Christian Springer. In den 1960er Jahren gab es einen ernsten Appell der Bundesregierung: Wenn der Atomkrieg kommt, schützen Sie sich unter anderem mit einer Aktentasche über dem Kopf. So lautete der Hinweis in der Regierungsbroschüre, denn „Jeder hat eine Chance“, versprach der damalige Slogan der Kampagne.

„Das ist absurd“, kommentiert Christian Springer, „der einzige Weg, einen Atomkrieg zu überleben, ist: keinen Atomkrieg zu haben“. Die Ausstellung ist Christian Springers satirischer Kommentar zum Zeitgeschehen.

Begleitet wurde er auf seinen Streifzügen zu vertrauten und fremden Orten von seinem Freund und Fotografen Albert Kapfhammer, der die kritisch-ironischen Szenen in klassischen Schwarz-Weiß-Fotografien festhält. Da die Foto-Sessions von Anfang an begleitet waren von Putins Drohungen mit der Atombombe, werden die Fotografien im besten Fall auch als Anti- Kriegs-Aufruf verstanden.

Die Fotoausstellung „Eine bomben Aussicht“ hatte im Juli 2023 ihre Premiere in Beirut im Libanon. Nach Stationen in Garching, Burghausen, München, Raubling und Gauting ist die Ausstellung im Sommer 2024 zu Gast im Besucherzentrum Welterbe in Regensburg.

Eine Bombenaussicht - Null Bock
Null Bock © Albert Kapfhammer

Zu den Künstlern

Christian Springer, geboren in München, mischt sich als Kabarettist, Autor und engagierter Bürger in aktuelle Debatten ein. Neben seinen Kabarettauftritten und Tourneen moderiert er die monatliche Sendung „schlachthof“ im Bayrischen Fernsehen. Er gründete 2012 die Hilfsorganisation Orienthelfer e.V. mit Sitz in München. Mit seiner Initiative SCHULTERSCHLUSS, die mit Aktionen, Vorträgen und Publikationen in Zeiten von Rassismus, Antisemitismus und Hass- Botschaften ein Zeichen für Demokratie setzen will, hat er u.a. Projekte zum Oktoberfest-Attentat, zum Brandanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in München und zuletzt zum Hitlerputsch und zur Rolle der Justiz beim Hitlerprozess vor 100 Jahren in München gemacht.

Albert Kapfhammer, hat als Sozialpädagoge, Kulturmanager und Vorstand u.a. von Kultur & Spielraum e.V. über viele Jahrzehnte die Entwicklung von Projekten und den Betrieb von Einrichtungen im Bereich der kulturellen Bildung in München verantwortet. Die Fotografie begleitet ihn seit seiner Jugendzeit und ist als Ausdrucksmittel und Werkzeug ein wichtiger Teil seines Lebens. Aktuell ist er als Fotograf an einer Buchreihe zur interkulturellen Kommunikation beteiligt.