Der Q11 Kunstkurs unternahm mit Frau Müller und Herrn Bayer kurz vor den Osterferien einen bereichernden Unterrichtsgang in die Städtische Galerie Leerer Beutel, um mit der facettenreichen Sammlung Ostbayerischer Kunst einerseits verschiedene Künstler der Heimat und ihre Stilrichtungen kennenzulernen, Richard Bergers Retrospektive (1923-1998) zu besuchen und um andererseits von dem jungen Künstler Johannes Steubl im Hier und Jetzt abgeholt zu werden.

Auch für die bevorstehende Schulaufgabe konnte viel mitgenommen werden, als man Josef Achmanns Brennsuppenesser von 1919 oder Richard Bergers Holzschnitte auf abstrahierende Formen hin genauer betrachtete. Neben der Donau-Wald-Gruppe und der Gruppe Die Eule war die  avantgardistische Gruppe SPUR gut vertreten, so dass auch Künstlergemeinschaften ins Bewusstsein rückten. Der Star war Johannes Steubl:  inhaltlich erquickend, aber auch provokant zog er mit seiner Zeichenserie Fickle Heroes vor allem die Japanimation- und Mangafans mittels Wiedererkennungswerten in seinen synapsenreichen Bann, aber auch unsere Kafkafans konnte er mit seinem Comic nach Kafkas Roman Der Schlag ans Hoftor beeindrucken. Unverblümt legt Steubl mit seiner Malerei in fast rembrandtscher Hell-Dunkelmanier Alltagsneurosen und körperliche Begleiterscheinungen unserer heutigen digitalen Welt offen, legt den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft -das Fehlen wahrer Größe beklagend-  und zeigt sich so als ein feinsinniger Zeuge unserer Zeit. Nach diesem Unterrichtsgang waren sich alle einig, dass man manchmal nicht große Reisen unternehmen muss, um wahrhaft Gutes zu sehen.