Zu den bedeutendsten und teuersten Künstlern der Gegenwart zählt Gerhard Richter und mit der Sammlung Böckmann wird in Nürnberg nun ein Teil der Dauerleihgaben, die sein Schaffen von gegenständlichen sowie unscharf gemalten Fotobildern bis zu abstrakten Gemälden und bis zu seinen bekannten Rakelbildern zeigen, ausgestellt. Kurzerhand entschlossen wir vor den Pfingstferien: Da müssen wir hin!
Zusammen mit Herrn Dr. Fischl und dem Rest der 11d machten wir uns auf, um dem großen Meister zu huldigen und sahen uns bald von den weiteren Ausstellungsräumen des Hauses überwältigt: Künstlerische Sammlertapeten von Sarah Lucas und Abigail Lane faszinierten, Spiegel des Designers Ettore Sottsass wurden der kinetischen Spiegelkunst eines Winfried Baumanns spannungsreich gegenübergestellt und auf originalen Designstühlen durfte man sogar sitzen! Maike Männel überzeugte mit „Großreuth“ als feinfühlige Fotografin der kleinen Dinge und afghanische Teppiche mit Kampfgerät ließen uns erschaudern. Die Amerikanerin Grace Weaver brachte uns in farbstarken Gemälden „The way of life“ näher und die Keramik von Lotte Reimers, die der Malerei der Aborigines gegenübergestellt wurde, brachte uns wieder auf den Boden. Poppige Designobjekte im knalligen Rot, kombiniert mit zeitgenössischen Künstlern wie Michel Majerus, reizten unsere Sinne und durch die Ausstellung Memory Movers von Böhler und Orendt wurden wir mit „sprechenden Hüten“ geleitet.
War da nicht noch was? Gerhard Richter! Schnell bewegten wir uns zu den Originalen und konnten in Richters Bildwelten abtauchen. Faszinierend waren Richters verschiedene Techniken, denen man nun in historischer Abfolge wesentlich näherkam als bei einem projektierten Gemälde im Unterricht. Dank des Multimedia-Guides, der durch die Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst erstellt worden ist und der auch über die Website zugänglich ist, konnte man sich zum jeweiligen Werk die Hintergrundinformation holen. So konnten dann auch in der nächsten Kunststunde Inhalte noch einmal in Ruhe abgerufen und aufbereitet sowie auch interaktiv Zugang zu den Gemälden erhalten werden. Bei der Erstellung eines abstrakten Richter-Werkes kann man sich durch Auswahl selbst beteiligen und zahlreiche Hintergrundfaktoren, Fotovorlagen, Gemälderückseiten oder historische Fakten kennenlernen. Der Ausstellungstitel „On Display“ war dazu sehr passend und für uns eine weitere Chance uns mit Gerhard Richter eingehender zu beschäftigen.
Maresa Müller