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Musik an, Welt aus!

Symbolbild: Stadt Regensburg
Probentage in der Musikakademie Alteglofsheim: Gruppenfoto im Konzertsaal © Stefan Effenhauser

Erlebnisbericht der Klasse 9b über die Probentage 2019

Wenn Schüler schläfrig, aber singend und summend durch das Schloss spazieren, wenn Lehrer, zwar gähnend, aber glückselig grinsend bei der gemeinsamen Kaffeepause sitzen, wenn zauberhafte Klänge mal gewaltig, mal zart durch barocke Flure und Säle hallen, wenn sich körperliche Anstrengung wie Erholung für die Seele anfühlt, wenn wenig Schlaf und Ruhe auf unbändige Freude und Enthusiasmus treffen – dann ist es wieder so weit: Alteglofsheim. Dieser Name eines unscheinbaren Dorfes ist mittlerweile auf fast magische Art und Weise zu einem für sich sprechenden Begriff geworden, der zu viel beinhaltet, als in wenigen Zeilen wiedergegeben werden kann.

Alles beginnt am 21.01.2019 um 08:45 Uhr im Konzertsaal der Schlossakademie Alteglofsheim. Knapp 120 Schülerinnen und Schüler kommen voller Motivation und Tatendrang zusammen, um am Ende dieser Woche ein tolles Ergebnis zu erreichen. Spätestens als Herr Glas uns wie jedes Jahr willkommen heißt und uns den Ablauf der Probentage erklärt, wird jedem klar, dass die beste Zeit im ganzen Jahr endlich wieder beginnt. Noch bevor alle ihre Zimmer beziehen, startet jedes Ensemble mit der ersten Probe – ab jetzt bestimmen Konzentration, Kreativität und Kooperation die Arbeitsphasen. Sofort kommt ein starkes Gemeinschaftsgefühl auf, nicht nur beim gemeinsamen Musizieren, sondern natürlich vor allem auch beim allabendlichen Tanz im barocken Kaisersaal – erstaunlich, wie selbst die Coolsten auf einmal konzentriert den Rumba tanzen! – und nicht zuletzt beim geselligen Beisammensein in der Schlosskuchl – bemerkenswert, wie viel Energie nach einem harten Probentag noch in einem steckt! Eine ganz besondere, spannende, aber zugleich gemütliche Atmosphäre entsteht hier, wenn Freunde so intensiv Zeit miteinander verbringen. Man könnte fast sagen: Musik an, Welt aus!

Die Proben sind geprägt von einer Mischung aus Freude, Engagement und Lockerheit, der Fokus liegt voll und ganz auf der Musik. Natürlich gehören Fehler dazu, denn sie sind der Ausgangspunkt jeder Verbesserung, jedes Bestrebens, ein noch schöneres Ergebnis zu erreichen. Gerade bei komplexen Abschnitten, etwa beim „Brandenburgischen Konzert“ von Johann Sebastian Bach, beim „Phantom der Oper“, bei den Hits von ABBA oder bei verschiedenen Swing-Nummern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, lernen wir unglaublich dazu. Die alten Hasen, die schon öfter in Alteglofsheim dabei gewesen sind, sind hier nicht selten Coaches für die Jüngeren und zeigen ihnen, wie man mit Herausforderungen umgeht und dass jeder dazugehört, ganz egal, wie viel Erfahrung man hat. Die Motivation unter uns Schülern ist sogar so groß, dass trotz Blasen an den Fingern oder einem rauen Hals weitergeprobt wird. Nach jeder geschliffenen Phrase, nach jedem durchgearbeiteten Abschnitt, nach jedem ausbalancierten Klang wird ein Fortschritt deutlich, doch dies sind nur Zwischenziele auf dem Weg zu einem wunderbaren finalen Gesamtergebnis, welches wir am 22. Februar unseren Eltern, Verwandten, Freunden und Mitschülern präsentieren werden.

Nach dreieinhalb Tagen Stimm-, Ensemble- und Tuttiproben, wenig Schlaf, sehr viel Spaß, hohem Engagement und produktiver Zusammenarbeit sind wir einfach nur geschlaucht – aber die wahrscheinlich glücklichsten Menschen der Welt. Was also bleibt? „Musik ist wie Wasser, ohne sie trocknen wir aus“, schreibt der Dirigent Kent Nagano. Also ausgetrocknet oder verdurstet sind wir definitiv nicht. Ganz im Gegenteil! Vielmehr haben wir einen leckeren, süßen, reichhaltigen, fruchtigen, prickelnden, die Lebensgeister weckenden Cocktail getrunken, den wir noch wochen-, wenn nicht gar monatelang immer wieder auf der Zunge haben werden – singend und summend, glückselig grinsend.

Der Schulchor im Tafelzimmer

Leitung: Wolfgang Strobel

Die Holzbläser im Spiegelsaal

Leitung: Veronika Frieß

Das Streichorchester im Kaisersaal

Leitung: Rupert Sommer

Bigband im Konzertsaal

Leitung: Sebastian Glas