SCENE 3
Im Festspielhaus. Zwei Fremdenführerinnen erscheinen, ihr verlockendes Wissen den Anwesenden zuzuführen. Die Gruppe betritt den durch und durch aus Holz gebauten Konzertsaal. Zu beiden Seiten des Durchlasses schlichte Schönheit in regelmäßiger Form, mit wunderbarer, der Raumakustik zuträglichen Gestalt. Rechts aufwärts ein Meer aus 2000 Klappstühlen, durch runde Lampen mondscheinartig erhellt. Zur Linken die Bühne, darunter eine grottengleiche Öffnung, aus welcher zarter Dämmer herausscheint und deren Boden nur zu erahnen ist – der Orchestergraben. Die Schüler betreten ehrfurchtsvoll den Raum und nehmen zögernd auf den Stühlen Platz, sich zusammen gruppierend und Schutz suchend vor der augenscheinlich spürbaren Geschichte dieses Baus.
FREMDENFÜHRERIN 1 Schüler, seid willkommen in diesem ehrwürdigen Festspielhause! In den Jahren des Herrn 1872-75 erbauet, erquicken seitdem zehn Opern und Musikdramen des edlen Richard Wagner jedes Jahr im Sommer fürderhin die angereisten Musikliebhaber.
SCHÜLER [staunend, nach und nach erquickend] Ah! Oh! Wohlan! Schauet!
FREMDENFÜHRERIN 2 Der Klange in diesem Raume ist einer der weltweit besten! Das ehedem verwendete Baumaterial, Holz, ist wie ein großer Klangkörper und füllet den Raum wie von magischer Hand. Sie demonstriert dies mithilfe einer kleinen Spieluhr, deren Klang durch das Holz gleichsam göttlich verstärket wird.
SCHÜLER [zunehmend beeindruckt, gleichsam ergriffen] Welch Zauber! Welch Wonne!