Matineen im Museum

Wenn Raum und Musik zu einer Einheit verschmelzen sollen, dann ist die Minoritenkirche des Historischen Museums geradezu ein idealer Ort. Und zusammen mit Künstlern aus ganz Europa und Südamerika pflegen wir auch in diesem Sommer die einzigartige Tradition der Matineen, die seit über 70 Jahren ein fester Bestandteil des Regensburger Kulturkalender sind. Die mittlerweile berühmte Schwalbennestorgel wird zum Duettpartner von Gesang und Saxophon, erklingt aber auch als völlig eigenständiges und faszinierendes Instrument mit meist selten gehörtem Repertoire. Die Vokalmusik der Renaissance und des Barocks bilden die weiteren Schwerpunkte: Musik des wiederentdeckten Österreichers Leonhard Paminger etwa oder die berühmten »Musicalischen Exequien« von Heinrich Schütz sind Glanzpunkte in dieser Saison. Den fulminanten Schlussakkord setzt dann die Aufführung der epochalen h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach.
Wir freuen uns auf erbauliche und mitreißende Matineen im Sommer 2025. Die Konzerte finden jeweils am Sonntag, um 11 Uhr statt, das Abschlusskonzert um 16 Uhr. Die Reihe startet am Sonntag, 13. Juli und läuft dann mit einem Konzert pro Woche im Juli und im September bis Sonntag, 28. September.

Das Konzert präsentiert eine mystische Vereinigung von Orgel und Gesang mit der gefeierten Sopranistin Carine Tinney und Martin Gregorius an der Schwalbennestorgel. Aufgeführt werden Kompositionen von André Campra, Louis-Nicolas Clérambault, Nicolaus de Grigny, Jean-François Lalouette, Jean-Baptiste Morin, Jehan Titelouze.
Martin Gregorius (Orgel)
Carine Tinney (Sopran)

Über 700 Motetten hinterließ der aus der Nähe von Linz stammende Komponist Leonhard Paminger (1495-1567), ein kleiner Teil davon wurde unter dem Titel „Piae preces“, also "fromme Gebete", in einem Notendruck zusammengefasst. Das Ensemble Cantus München beschäftigt sich seit seiner Gründung mit dem Oeuvre dieses außergewöhnlichen Komponisten. Die Vokalspezialisten für Alte Musik singen eine superbe Auswahl aus der 1580 veröffentlichten Sammlung.

Wer an der Adria lebt, kann jeden Morgen beobachten, wie die Sonne im Osten aufgeht. Und da ist auch der Ostwind, der seit Jahrtausenden die Menschen in aller Welt über das Meer mit den Segeln ihrer Schiffe verbindet. Unter diesem Eindruck des Küstenlebens haben sich mit der Organistin Margherita Scidurrlo und dem Saxophonisten Paolo Debenedetto zwei großartige italienische Spezialisten ihrer Instrumente zusammengetan, um diese besondere maritime Atmosphäre in einem Programm alter und neuer Musik erleben zu lassen. Orgel und Saxophon - die Klangfaszination zweier symbiotischer Instrumente aus verschiedenen Traditionen, die längst im Konzertleben zusammengehören.
Margherita Scidurrlo (Orgel)
Paolo Debenedetto (Saxophon)

Zwei musikalische Kulturräume, die – trotz ihrer geografischen Entfernung – eine tiefe geistige Verwandtschaft und eine große Orgeltradition verbindet: Im iberischen Raum offenbaren Komponisten wie Francisco Correa de Arauxo (1584–1654) und Juan Cabanilles (1644–1712) eine kraftvolle Ausdruckssprache mit ihren Kontrasten, rhetorischen Reichtümern und freier Ornamentik. Die deutsche Tradition eines Georg Muffat (1653–1704) und Georg Böhm (1661–1733) schöpft aus dem niederländischen Kontrapunkt sowie den französischen und italienischen Einflüssen. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Klanguniversum voller Formbewusstsein und Affekte. Der kubanische Spitzenorganist Moisés Santiesteban Pupo schlägt in seinem Programm die Brücke zwischen den iberischen und deutschen Orgelmusiktraditionen - ein Konzert für kirchenmusikalische Feinschmecker!
Moisés Santiesteban Pupo (Orgel)

Mitten in der Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges schuf Heinrich Schütz eines seiner zentralen Werke, das bis heute in seiner Komplexität, Tiefe und Rätselhaftigkeit fasziniert. Mit seinen "Musicalischen Exequien" zelebriert Schütz den Tod als exaltierte und innigliche Trauermusik. Ein absolutes Meisterwerk der Vokalmusik!
Vokalensemble Lauschwerk, Leitung: Martin Steidler
Stefan Baier (Orgel)

Ireneusz Wyrwa gehört zu den profiliertesten Künstlern seiner Heimat Polen. Als Professor für künstlerisches Orgelspiel an die Frederic- Chopin-Musikuniversität in Warschau ist er auch der Leiter der dortigen Kirchenmusikabteilung, war außerdem Dozent an der Katholischen Johannes-Paul-II-Universität in Lublin und ist zudem Gastprofessor an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Der Minister für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen verlieh ihm die Medaille „Meritorious for Culture Gloria Artis“. Alles Grund genug, ihn zu den Matineen im Museum nach Regensburg einzuladen. Er lässt die Schwalbennestorgel der Minoritenkirche mit klangprächtiger Musik des 17. und 18. Jahrhunderts brausen. Zu hören sein werden Orgelwerke von Michelangelo Rossi, Antonio de Cabezón, Paul Siefert, Tarquinio Merula, Baldassare Galuppi und Georg Muffat.
Ireneusz Wyrwa (Orgel)

Bachs h-Moll-Messe ist die Messe aller Messen, das Gipfelwerk abendländischer Musik und eines der wohl größten und bedeutendsten Werke der protestantischen Chormusik. Sie lässt selbst Agnostiker und Atheisten nicht kalt. Und Bachs großartiges Manuskript zählt zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Das monumentale Werk erklingt zum festlichen Abschluss der Klang.Raum.Museum-Saison 2025 in der Regensburger Minoritenkirche.
Mit dem Barockorchester "La Banda", Art Vocal, Katja Stuber, Franz Vitzthum, Marcel Hubner & Marlo Honselmann unter der Leitung von Steven Heelein
Die Magnificat-Vertonung (RV 611) und das Gloria in D-Dur (RV 589) gehören zu den populärsten Kirchenmusikwerken von Antonio Vivaldi. Sie erklingen zum festlichen Abschluss der Matineen in der Minoritenkirche.
Barockorchester “La Banda”
Katja Stuber (Sopran)
Franz Vitzthum (Altus)
Marcel Hubner (Tenor)
Marlo Honselmann (Bass)
Kammerchor "Art Vokal"
Leitung: Steven Heelein
Tickets

Karten für alle Matineen sind unter okticket.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Restkarten gibt es je nach Verfügbarkeit an der Tages- und Abendkasse.
Die Matineen finden als Kooperation der Museen der Stadt Regensburg mit der Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik statt.
