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DKMS (12/2021)

DKMS Typisierungsaktion

Normalerweise heißt es am städtischen Beruflichen Schulzentrum Matthäus Runtinger in Regensburg einmal im Jahr „prüfen, rufen, drücken“. Dann wird der Ernstfall eines Herzstillstandes simuliert und ein professionelles Erste-Hilfe-leisten eingeübt. Pandemiebedingt stand dieses Mal jedoch eine andere Art von erster Hilfe im Mittelpunkt. Im Rahmen einer Aktionswoche vom 13.12.2021 bis 17.12.2021 wurde am gesamten Schulzentrum nach möglichen Stammzellenspendern gesucht.

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Büroberufe (BFS), der Berufsoberschule für Wirtschaft (BOS) und die kaufmännische Berufsschule (BS) zeigten Zusammenhalt, Gemeinschaftssinn und besonders Empathie für diejenigen, die gerade an Blutkrebs erkrankt sind und ums Überleben kämpfen. Ein Großteil der Schülerschaft ließ sich für diesen guten Zweck als mögliche Spender testen und registrieren.

Dass dies nicht ohne Erfolg bleiben muss, bestätigt ein konkreter Fall. Bereits im Jahre 2013 kam ein Schüler der Berufsfachschule für Büroberufe durch eine frühere Schulaktion als Spender in Frage. In Zukunft soll deswegen die Typisierungsaktion ein dauerhaft eingeführter jährlicher Bestandteil am BSZ sein. „Wir als Schulfamilie wollen nicht nur die klassischen Werte vermitteln, sondern auch zeigen, dass man sich außerhalb der Schule gesellschaftlich sinnvoll engagieren kann“, so Schulleiter Manfred Soderer, bei dem die Aktion, die durch die Lehrkräfte Theresa Eibl, Cindy Riepl und Tobias Hien an ihn herangetragen worden war, von Beginn an unterstützte.

Möglich machten die Durchführung dieses Projekts die Fachbeauftragten des Faches Politik und Gesellschaft. Mittels Online-Vorträge über das neue Konferenztool Visavid erhielten die Schülerinnen und Schüler die nötigen Hintergrundinformationen zur Lebensrettergemeinschaft der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Zudem wurde mit Hilfe eines Videos von der DKMS die Vorgehensweise der anschließenden Typisierung erläutert. Wer sich registrieren lassen wollte, musste sich einem einminütigen Speicheltest unterziehen und anschließend die nötige Einverständniserklärung als Spender abgeben. Dies stieß auf große Bereitschaft seitens der Schülerschaft, die das Angebot der DKMS großzügig in Anspruch nahm. Ausreichend viele Informationsmappen und Testkits waren dafür angeschafft worden.

Dennoch drängt für viele Betroffene die Zeit. Wie auch auf der Internetseite der DKMS nachzulesen ist, wartet Herbert (61), zweifacher Familienvater aus Regensburg, derzeit auf einen geeigneten Spender. Er erhielt dieses Jahr die Diagnose Blutkrebs. Dass es im Prinzip jeden treffen kann, wird an seinem Beispiel klar, weswegen auch Herbert die Menschen dazu aufruft, sich als Spender zu registrieren: „Fünf Minuten eurer Zeit können vielleicht mein und andere Leben retten. Ein großes Danke an alle, die mir diese Hoffnung schenken."

DKMSMit den Testkits, die von der DKMS in Mappen zur Verfügung gestellt wurden, konnten sich die Schüler:innen als Spender:innen registrieren. © Sonja Holzer
DKMS TypisierungsaktionEine Schülerin füllt den Registrierungsbogen aus © Eibl
DKMS TypisierungsaktionCindy Riepl, Initiator Tobias Hien, Schulleiter Manfred Soderer und Theresa Eibl (v. l.) stellen die DKMS-Typisierungsaktion vor. © Thomas Roidl