Die in Wolfsburg geborene und aufgewachsene Künstlerin Morgaine Schäfer studierte von 2010 bis 2017 an der Kunstakademie Düsseldorf Freie Kunst. Zu einem wiederkehrenden Bezugspunkt ihrer fotografischen Bildinszenierungen werden Dias, die Morgaine Schäfers Vater oftmals schon vor der Geburt der Künstlerin in den 1970er Jahren von seiner damaligen Ehefrau, einer Polin, im öffentlichen Raum oder auch bei privaten Familienszenen aufgenommen hatte. Besuche bei der polnischen Verwandtschaft der späteren Familie mit zwei Kindern ergänzen die Bildauswahl. Nach der Trennung der Eltern beschäftigte sich Morgaine Schäfer mit diesen Dias, um sie im Kontext einer individuellen künstlerisch- archivarischen und medialen Praxis in eigene fotografische Arbeiten zu übersetzen. Hierbei entstanden Inszenierungen mit ikonografischen Bezügen zum Genre des Selbstporträts.
Morgaine Schäfer beschreibt ihren künstlerischen Ansatz folgendermaßen: „Ich möchte mit meinen Fotografien und Installationen zum Nachdenken über identitätspolitische Themen anregen. Welche Auswirkungen haben Einflüsse wie Kultur, Religion, Familienstruktur und Politik auf Identität? Wie kann ich die damit verbundene Emotionalität darstellen und zwischen subjektivem Affekt und objektiver Betrachtung vermitteln? Mein Anspruch an meine Fotografie und meine Installationen ist es, diese gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse und Themen darzustellen. Sie sollen dazu anregen, sich mit Herkunft, Geschichte und Rolle auseinanderzusetzen. Denn ich finde, es sind Themen, die tief in unserem individuellen und gesellschaftlichen Denken und Handeln verankert sind.“
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Museum für Photographie Braunschweig statt.