Was ist das, das TV-Studio?
Das TV-Studio ist eine medienpädagogische Spielaktion, die jährlich in den Osterferien stattfindet. Qualität ist uns nicht nur bei der pädagogischen Seite wichtig sondern auch beim organisatorischen Rahmen: So werden die Kinder werden bei uns mit selbstgekochtem vegetarischen Essen verköstigt.
Zusammen mit den Kindern entsteht dabei eine komplette Fernsehsendung. Das besondere daran ist, dass diese TV-Sendung von den Kindern am letzten Tag der Aktion "live" präsentiert wird. Dazu werden Eltern, Großeltern und Freunde der Kinder als Publikum geladen.
Die Sendung besteht aus MAZ-Beiträgen, die vorher von den Kinder hergestellt werden müssen. Alle journalistischen Formen, von Umfrage, Interview, Talkrunde und Reportage kommen darin vor. Das müssen die Kinder alles selber machen, doch sie werden vom Team dabei kräftig unterstützt.
Spannend ist es jedesmal ein passendes Thema zu finden! Für das TV-Studio ist es nämlich ein Anliegen, Informationen zu einem möglichst relevanten Thema mit Hilfe des Mediums Video in einer Fernsehsendung den Zuschauern zu vermitteln, genau so, wie es ja auch der Auftrag des öffentlich rechtlichen Fernsehens ist.
So hat das Projekt gleich mehrere Lernfelder: Da gibt es die intensive inhaltliche Beschäftigung mit dem Thema, zu dem recherchiert wird, dann müssen die gestalterischen Fragen geklärt werden, zum Beispiel in welcher Form der Inhalt bearbeitet werden soll und das große Feld der technischen Umsetzung, die besonders komplexe Herausforderungen birgt.
Das ist dann Medienpädagogik, die zielgerichtet wirkt und dabei in der Lebenswelt der Kinder stattfindet.
Zusätzlich ist das Ganze auch in eine Spielgeschichte verpackt, denn das Studio ist eigentlich Pleite und braucht dringend die Hilfe der Kinder um die aktuelle Produktion überhaupt zu schaffen. Das sorgt bei den Kindern für eine zusätzliche Motivation führt zu hoher Identifikation mit der Aufgabe.
Ein wichtiger Bereich innerhalb des Projektes ist das eigentliche TV-Studio, wo innerhalb nur weniger Tage ein funktionierendes Team zusammenwachsen muss. Da muss der Bildaussausschnitt und die Einstellungsgröße der drei Studiokameras stimmen, das Licht muss passen, der Ton der Funkmikros muss gemsicht werden und die Bildregie am Videomischer muss für saubere Übergänge zwischen der Moderation und den Beiträgen sorgen. Dazu kommt, dass ständig die Entscheidung getroffen werden muss, wann von einer Kamera auf das Bild der nächsten geschaltet wird. All dies ist alles andere als einfach und erfordert punktgenau die höchste Konzentration aller Akteure.
Einer besonders großen Herausforderung stellt sich das Moderatorengespann aus einem Jungen und einem Mädchen. Sich selbst vor der Kamera zu erleben, sich zu sehen und reden zu hören erfordert Mut, birgt aber auch die Chance an der Aufgabe zu wachsen. Ein MAZ-Beitrag braucht oft eine Hinführung zum Thema und der rote Faden darf nicht verloren gehen. Hier hilft das Wissen und die Erfahrung unserer Journalistin im Team, die den Moderatoren zur Seite steht. Der "Live-Druck", wenn wir auf Sendung sind, ist allerdings enorm und es ist nicht einfach dennoch entspannt und gelassen rüber zu kommen.
Die Aufgabe der Medienpädagogen ist es den Kindern all das zu erklären, was sie brauchen um die Aufgaben erfüllen zu können. Wer sich schon einmal mit dem Schneiden von Videos beschäftigt hat, der weiß, dass keiner das in die Wiege gelegt bekommt, sondern dass es sich um einen Lernprozess handelt in dem man sich die handwerklichen Fähigkeiten Stück für Stück erarbeiten muss.
Diejenigen, die an den Kameras die Bilder liefern, haben es nicht wirklich leichter, denn auch hier braucht es viel Erfahrung und Wissen, damt auch die zum Schnitt einer spannenden Reportage benötigten Bilder in passenden Einstellungen gedreht werden.
Am Ergebnis sieht man deswegen auch, dass nicht alles perfekt gelaufen ist und gleichzeitig ist man erstaunt darüber, wie weit die Kinder in sehr kurzer Zeit kommen können und wie viel Spaß sie dabei haben.
Der donnernde Schluss-Applaus, äußeres Zeichen für das Erfolgserlebnis, wenn die Kinder am Ende der Live-Show auf die Bühne geholt werden, kommt dann von den stolzen Eltern, die überrascht sind von der Qualität der Darbietung.
Danach gibt es noch die Gelegenheit das Studio zu besichtigen und sich bei einem von den Kindern selbst gezauberten kalten Buffet und Erfrischungsgetränken locker zu unterhalten.
Wichtig für die Kinder ist auch, dass die Beiträge und die TV-Show ins Internet gestellt werden. Die meisten schauen sich ihre "Sendung" alleine oder mit den Eltern nochmal an und lassen so die Aktion nachwirken.
Im nächsten Jahr gibt es fast immer 10 bis 12 Kinder, deren Namen auf der Teilnehmerliste stehen, die beim letzten Mal auch schon dabei waren!
