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Lebensraumtypen in Regensburg

In dieser neuen Serie werden die verschiedenen Lebensräume für Tier und Pflanzen im Stadtgebiet vorgestellt. Den Auftakt bildet der Lebensraumtyp Streuobstwiese

Lebensräume

In unserer Stadt findet man unterschiedliche Lebensraumtypen, die jeweils eine ganz eigene Ausstattung an Tier- und Pflanzenarten aufweisen.

Da sind die klassischen Lebensraumtypen der Trockenstandorte, auf denen auch die Naturschutzgebiete der Stadt zu finden sind: Trocken- und Halbtrockenrasen z. B. auf den Winzerer Höhen, am Keilberg oder am Max-Schulze-Steig.

Vielfältige Feuchtlebensräume findet man vor allem im südlichen Stadtgebiet. Bachläufe z. B. der Aubach, aber auch Tümpel, Gräben, feuchte Wiesen und natürlich die großen Gewässer wie Donau oder Regen gehören dazu.

Daneben gibt es typisch urbane Lebensräume, die man vor allem in der Stadt findet, z. B. Brachflächen und Ruderalfluren, Kleingärten, Parks, Grünanlagen oder auch Friedhöfe. 

Wir wollen an dieser Stelle in einer neuen Reihe nach und nach die verschiedenen Lebensraumtypen vorstellen, die in Regensburg vorkommen

 

Streuobstwiese

Den Auftakt bildet der vom Menschen geprägte Lebensraum Streuobstwiese. 

Sie ist ein prägendes Merkmal unserer Kulturlandschaft und gehört schon seit frühesten Zeiten zum Siedlungsbild der Menschen. Erst die Römer allerdings brachten die heutigen Äpfel und Quitten nach Mitteleuropa. Vorher hatte man meist Birnen, Schlehen oder Vogelkirschen angebaut und verwertet. Heute dienen Streuobstwiesen vor allem dem Erhalt regionaltypischer alter Obstsorten, besonders Apfel, Birne, Zwetschge und Walnuß.

Der Lebensraum Streuobstwiese zeichnet sich durch immense Strukturvielfalt aus und hat damit einen sehr hohen ökologischen Wert. Er ist Heimat von zahlreichen gefährdeten und seltenen Tier- und Pflanzenarten. Vögel, Kleinsäuger, Fledermäuse und viele Insektenarten, um nur ein paar zu nennen, werden besonders von Streuobstwiesen angezogen. Einige Vogelarten wie Wendehals oder Steinkauz haben sich sogar regelrecht auf Streuobstwiesen spezialisiert.

Streuobstwiesen bieten zu allen Jahreszeiten als ästhetisch besonders reizvolle Landschaftselemente nicht nur ein beliebtes Ziel für die Naherholung der städtischen Bevölkerung, sondern leisten auch einen direkten Beitrag zum Natur- und Artenschutz.

Was kann der Einzelne tun?

  • Astquirle, Höhlen und Öffnungen im Stamm nicht verschließen
  • Totholz liegen lassen
  • Verzicht auf Dünge– und Spritzmittel und Pestizide
  • Verzicht auf Mittel zur Schädlingsbekämpfung
  • Alte Bäume stehen lassen, auch wenn sie kaum Obst mehr tragen
  • Anbringen von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse
  • Mahd höchstens zweimal pro Jahr
  • Baumrinde nicht von Moosen und Flechten befreien
  • Nachpflanzen alter Bestände mit jungen Obstbaum- Hochstämmen
  • Anlegen von neuen Streuobstanlagen an Ortsrändern und in ausgeräumter Flur

Förderung

Damit Streuobstwiesen auch in Zukunft noch unsere Landschaft bereichern können gibt es verschiedene Förderprogramme.

Gefördert werden: 

Neuanlage von Streuobstbeständen, abhängig vom naturschutzfachlichen Wert des Bestandes bzw. der Förderkulisse(z. B. Biotope, Schutzgebiete)

Erhaltung von Streuobstbeständen und –wiesen,  Förderung über einen Zeitraum von 5 Jahren über die Agrarumweltprogramme; geförderte Obstarten sind Kernobst, Steinobst und Nussbäume

Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung, regionale Kelterung von Streuobst zu Säften, Schorle, Most, Sekt; auch Sonderprodukte wie Gelees oder Dörrobst

Streuobstprojekte im Rahmen von Naturschutzfachprogrammen oder zur Stärkung des ländlichen Raums; gebunden an bestimmte Regionen mit übergeordnetem Entwicklungskonzept

Auskünfte zu Förderprogrammen erteilt die untere Naturschutzbehörde, ZWQuZ3J1YnNuZWdlciR6dHVoY3NydXRhbg==