Die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht 2015/2016 waren der Anlass, dass sich in Köln verschiedenste Institutionen zusammengeschlossen haben, um verstärkt auf diesen Themenkreis aufmerksam zu machen und den notwendigen Diskussions- und Veränderungsprozess voranzutreiben. Darum hat der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt, anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen 2017, sich den Kölner Frauen angeschlossen und eine Plakat- und Kartenaktion gestartet, die auf die Problematik hinweisen und Frauen Mut machen soll.
Frauen und Mädchen leiden auch in Regensburg immer noch durch Übergriffe von verbaler sexualisierter Anmache bis hin zu häuslicher Gewalt und Vergewaltigung. Wenn sie sich wehren, werden sie oft nicht ernst genommen und als zimperlich oder hysterisch bezeichnet, das bestätigt auch Petra Siegrün, Leiterin des Frauennotruf Regensburg e.V.. „Gewalt gegen Frauen ist auch in Regensburg ein Thema. Nur wenn diese Problematik sichtbar gemacht wird und wir darüber sprechen, wird das Thema enttabuisiert und in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Unsere Aufgabe ist es, ein Klima zu schaffen, in dem Betroffene ihre Scham überwinden und sich Hilfe holen können.“
Der Frauennotruf Regensburg e. V. ist eine Fachberatungsstelle, die ausschließlich zum Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen in all ihren Ausprägungen arbeiten. Das umfasst z. B. sexuellen Missbrauch in der Kindheit, Vergewaltigung durch Partner oder Fremdtäter, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.
Die Plakate hängen schon an 120 Litfaßsäulen, Schulen, Jugendzentren und Behörden im ganzen Stadtgebiet. Weitere Plakate und die Postkarten werden in Stadt und Landkreis Regensburg verteilt.