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Kulturdatenbank

Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer




Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer
Museen der Stadt Regensburg

Sparten

  • Politik

  • Neuzeit (1500 – 1900)

Lebensdaten

1802 - 1853

Biografie

Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer gehörte der Gruppierung in Regensburg an, die als liberal, protestantisch und überwiegend dem Bildungs- und Besitzbürgertum zugehörig galt. Als Spross einer patrizisch-adligen Großhändler- und Bankiersfamilie wurde Gottlieb Thon-Dittmer 1802 in Regensburg geboren.

Das große Vermögen der Familie ermöglichte den Mitgliedern eine unabhängige Existenz, dank derer sie sich ganz Bildung, Wissen und Pflege kultivierter Häuslichkeit und Geselligkeit widmen konnten. Die Familie zeichnete sich durch ein großes Interesse an öffentlichen Angelegenheiten, Politik und der Realisierung bestimmter politischer Ziele aus.

Das sieht man auch daran, dass Gottlieb Thon-Dittmer nicht die Firma des Vaters übernahm, sondern in Erlangen die Rechtswissenschaften studierte. Er gehörte einer liberal-demokratischen Studentenverbindung an, die sich vor allem durch eine anti-monarchisch-bürokratische Einstellung auszeichnete. Ab 1830 stand er im Dienste des Fürsten Carl Anselm von Thurn und Taxis und wurde gleichzeitig prägend für den Regensburger Frühliberalismus, der sich für einen freiheitlichen Ausbau der Verfassung aussprach.

Thon-Dittmer wurde 1836 zum Bürgermeister der Stadt gewählt und musste sich mit der durch die Reichsauflösung verarmten Stadt befassen. 1848 wurde er vom König nach München ins Innenministerium beordert, wo er zwar einerseits einige Reformgesetze ausarbeitete, aber hauptsächlich nur die Reformbereitschaft des Königs demonstrieren sollte. Bereits acht Monate später wurde Thon-Dittmer aus seinem Ministeramt entlassen und verstarb 1853 ohne politisches Amt in München.

Quelle

Albrecht, Dieter: Gottlieb Freiherr von Thon-Dittmer – Liberaler, Bürgermeister und bayerischer Innenminister im Vormärz (1802-1853). In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997, S. 263-268.