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MARIA MAIER „bis jetzt“ – Fotografie, Malerei, Zeichnung 1988 – 2023

Ausstellung in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel von 24. Februar bis 20. Mai 2024

Im Draußen das Eigene suchen – damit ist ein zentraler Impuls der künstlerischen Motivation Maria Maiers seit rund vier Jahrzehnten benannt. Dieser Impuls war der Anlass für ihre zahlreichen Studienaufenthalte – einige als Artist in Residence – und ihre ausgedehnten Reisen in mehr als 30 Länder.

Schon vor dem Beginn ihres Studiums von Kunstpädagogik und Kunstgeschichte im Jahr 1975 lebte die in Amberg geborene Künstlerin in Regensburg, der Stadt, mit der sie familiäre Wurzeln verbinden.
Wenn sie vor Ort auch alles andere als eine Unbekannte ist, so zeigt die Retrospektive neben typischen Arbeiten neueste Werke und vielfach Unbekanntes, wie beispielsweise frühe Malerei. Einzelnen ihrer umfangreichen Serien wird der angemessene Platz eingeräumt. Die Ausstellung ist Rückblick und aktueller Einblick zugleich.
Die Neugier auf frische Eindrücke und neue Materialien war stets Teil ihrer künstlerischen DNA. Aber der Rückblick zeigt nun ebenso die Kontinuitäten, die sie sich besonders in ihrem malerischen und grafischen Zugriff bewahrt hat. Schon in ihrer frühen Malerei stellte sich Maria Maier in die Reihe der Künstlerinnen und Künstler, die die mit der Oberpfalz verbundene, im Barock wurzelnde Synthese aus Figuration und Abstraktion pflegten und pflegen, eine Synthese, die wiederum im Tachismus erste fröhliche Urstände feierte. Sozusagen ein früher Neoexpressionismus. Eine Prägung, die Maria Maier nie leugnen wollte. Ganz im Gegenteil zählte sie Künstler wie Asger Jorn oder Willem De Kooning immer zu ihren bevorzugten Impulsgebern, und ebenso die mit der Oberpfalz verquickten Gruppen SPUR/Geflecht etc. Ihre Lehr- und Studienjahre lagen zudem in der Zeit des dann tatsächlich so benannten Neoexpressionismus, der Zeit der Neuen Wilden. Außerdem besitzt die Künstlerin nicht zufällig eine kleine, für sie aber ungeheuer bedeutende Sammlung archaischer Skulpturen.

Seit Anfang der 1990er Jahre kombiniert Maria Maier Fotografie mit Malerei, Zeichnung oder Siebdruck. Dabei geht es ihr bei der Collage nicht um irgendeine Technik, sondern um eine Grundhaltung. Nämlich um die Neigung zu heterogenen Elementen, zu einer Durchdringung von natürlichen, einerseits spontanen und andererseits gesellschaftlich vermittelten, quasi fertigen Formen. Es geht Maria Maier um die Spannung zwischen Fundstück und Artefakt. Neben dem Prinzip Collage ist die Arbeit der Künstlerin von der Zeichnung geprägt. Bei allen thematischen Wandlungen bleibt das lineare Element bestimmend. Das gilt nicht zuletzt für die Malerei und wird in der Fotografie lediglich besonders augenfällig.
Ihren unerschöpflichen Kernthemen ‚Zeit‘ und ‚Raum‘ konnte sie mit diesen Prinzipien am besten gerecht werden.

Auch drei Etagen der städtischen Galerie nehmen nur einen Bruchteil des Maierʼschen Œuvres auf. Weitere Stationen der Retrospektive sind Ingolstadt, Neumarkt, Speyer, Deggendorf und Pilsen. Dort wird keine lediglich verringerte Auswahl präsentiert, sondern eine jeweils anders gewichtete Zusammenstellung. So dass sich für die am Werk Maria Maiers Interessierten eine Kunstreise zu den folgenden Ausstellungsorten lohnen dürfte.

Die Ausstellung „bis jetzt“ mit Fotografien, Malerei und Zeichnungen von Maria Maier wird am Freitag, 23. Februar 2024, um 18 Uhr in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel eröffnet. Die Begrüßung übernimmt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer; eine Einführung in das Werk von Maria Maier erfolgt durch den ehemaligen Leiter der kunst galerie Fürth Hans-Peter Miksch. Die Künstlerin wird bei der Eröffnung anwesend sein. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 20. Mai 2024, zu den üblichen Öffnungszeiten der Städtischen Galerie (Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 16 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog in Zusammenarbeit mit Neumarkt, Ingolstadt, Speyer, Pilsen und Deggendorf. (176 Seiten, Hardcover, dt./engl., Texte: Dr. Reiner Meyer, Hans-Peter Miksch, Christoph Tannert)
ISBN 978-3-943222-87-6

19. Februar 2024