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Schulterblick und Handzeichen: Neuer Verkehrsgarten in der Guerickestraße

Mit bunten Helmen, leuchtenden Warnwesten und einheitlich grauen Fahrrädern absolvierten die Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi Grundschule Regensburg verschiedene Aufgaben auf den Fahrbahnen des neuen Verkehrsgartens in der Guerickestraße.

Fotografie: Kinder üben im Verkehrsgarten.

22. März 2024

Unterstützt wurden die jungen Radfahrerinnen und Radfahrer dabei von speziell geschulten Beamten der örtlichen Polizeiinspektion. Egal ob rechts vor links, Schulterblick oder Handzeichen, auf jede Bewegung der Schülerinnen und Schüler wurde geachtet, um sie so gut wie möglich auf den echten Straßenverkehr vorzubereiten. „Kinder können meistens die Geschwindigkeit, die Entfernung und auch die Gefahrensituation nicht richtig einschätzen“, erklärt Thorsten Stöhr, Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Regensburg Süd.
Damit die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man auf verschiedene Situationen im Straßenverkehr richtig reagiert, ist der eingezäunte Platz in der Guerickestraße ausgestattet mit Ampeln, verschiedenen Verkehrsschildern, Kreuzungen und kleinen Hindernissen. So können die Kinder geschützt und ohne eine mögliche Gefährdung durch andere Verkehrsteilnehmer die Abläufe im Straßenverkehr erproben.
Auch optisch gibt der neue Verkehrsgarten einiges her, bepflanzt wurde er vom städtischen Gartenamt. Der Fahrbahnrand ist mit zartblauen Blumen gesprenkelt. Auf der Rasenfläche zwischen dem Asphalt wiegen sich die noch dünnen Äste der Jungbäume leicht im Wind. Hermann Hirsch, Vorsitzender der Verkehrswacht Regensburg, spricht von einem „Verkehrsgarten, wie er im Lehrbuch steht“.

Fotografie: Fahrräder im Verkehrsgarten Guerickestraße

Verkehrsgarten nach Ostern in Betrieb

„Im vergangenen Jahr waren bei der Hälfte aller Verkehrsunfälle Fahrradfahrer beteiligt“, informiert der Leitende Polizeiinspektor Gerhard Roider. Für die vierten Klassen an Grundschulen ist ein Sicherheits- und Fahrradtraining sowie eine anschließende Fahrradprüfung unter anderem deswegen verbindlich vorgeschrieben. „Denn die Kinder sollen nicht nur mit dem Auto oder dem Bus zur Schule kommen, sondern auch sicher mit dem Fahrrad“, erklärt Bürgermeister Ludwig Artinger. Durch die hohe Nachfrage sind die bereits bestehenden Verkehrsgärten im Norden und Süden der Stadt in den letzten Jahren an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Nach knapp sieben Monaten Bauzeit und einer Investition von rund 436.000 Euro ist das sichere Radeln für die Klassen der Grundschulen nun auch im Osten der Stadt möglich. Nach Ostern geht der neue Verkehrsgarten mit einer Gesamtfläche von 2.600 Quadratmetern offiziell in Betrieb.

Fahrtraining kommt gut an

Die Kinder der Pestalozzi Grundschule hatten bei der ersten Probefahrt im neuen Verkehrsgarten sichtlich viel Spaß. Das zügige Anfahren an einer grünen Ampel und das Beachten der Vorfahrtsregeln erforderten zwar noch viel Konzentration, doch Verkehrserzieher Stöhr konnte schon nach einigen Runden auf der Strecke große Fortschritte bei den Kindern erkennen. Mit dem dritten Verkehrsgarten sollen rund 1.500 Schülerinnen und Schüler in Regensburg zu sicheren Verkehrsteilnehmern ausgebildet werden.

Fotografie: Gruppenfoto beim Pressetermin zur Präsentation des Verkehrsgartens in der Guerickestraße

Text: Carolyn Heilmann