Was haben Sie getan, um die Situation für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die Angehörigen so erträglich wie möglich zu gestalten?
Mayer: Wir mussten viel erklären und beraten. Denn natürlich ist es nur schwer zu vermitteln, wenn Familien das Weihnachtsfest nicht gemeinsam verbringen dürfen oder wenn ein 90. Geburtstag wegen strenger Quarantäneauflagen allein gefeiert werden muss. Aber wir haben alles getan, um einer Vereinsamung entgegenzuwirken. Wir haben im ganzen Haus W-LAN eingerichtet, Tablets angeschafft und unser Personal hat viel Zeit investiert, um Videokonferenzen mit den Angehörigen zu schalten oder Telefonkontakte herzustellen und die Bewohner in den Zimmern zu betreuen. Man muss aber auch ganz klar sagen: Mal abgesehen von den offiziell angeordneten Quarantäneauflagen, haben wir niemanden eingesperrt. Allen Bewohnerinnen und Bewohnern stand es stets frei, die Einrichtung zu verlassen und die Angehörigen im Rahmen der gesetzlichen Kontaktbestimmungen zu besuchen.
Buchinger: Selbstverständlich gab es immer die Möglichkeit, draußen spazieren zu gehen und sich dort mit Angehörigen zu treffen. Außerdem haben wir die Option geschaffen, Besuche im Besucherraum zu empfangen, natürlich immer unter Beachtung der Abstandsregelungen und der Hygienemaßnahmen. So haben wir fünf Bereiche in unserem „Stüberl“ mit Plexiglaskabinen abgetrennt, damit sich die Menschen dort geschützt treffen und unterhalten können. Außerdem gibt es noch zwei extra sichere Besucherkabinen, wo man sich auch ohne vorherigen PCR-Test sehen und sprechen kann. Und seit dem 8. März sind auch wieder Besuche im Bewohner-Zimmer möglich. Allerdings nur mit Voranmeldung, FFP2-Maske und nach vorherigem PCR-Test.