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Bereitschaftspflegefamilien

Bereitschaftspflegefamilien

Was sind Bereitschaftspflegefamilien? Die Bereitschaftspflegefamilien arbeiten im Auftrag der Jugendschutzstelle. Es gibt insgesamt acht Familien im Raum Regensburg, die gezielt ausgewählt wurden. Diese Familien haben schon viele Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen gesammelt. Sie halten jeweils ein Zimmer bereit, das nur diesen Kindern und Jugendlichen zur Verfügung steht.

Warum Bereitschaftspflegefamilie (BPF)?

In Fällen, in denen Kinder oder Jugendliche das Elternhaus verlassen (weglaufen oder sich an eine vertraute Person wenden, mit dem Hintergrund nicht mehr nach Hause gehen zu wollen), fehlt es meistens an Perspektiven, wie es weitergehen soll. Gemeinsam ist diesen Kindern und Jugendlichen der Wunsch aus einer belastenden Situation zu fliehen. Die genauen Gründe und Problemlagen sind selten sofort erkennbar. Kinder benötigen Geduld und Vertrauen, um ihre Sicht der Dinge deutlich zu machen.

Häufig genügt hier schon der "Schonraum" in der Bereitschaftspflegefamilie, um die Situation zu entschärfen. Eltern benötigen in solchen Situationen einen Außenstehenden, der ihnen die Probleme ihres Kindes "übersetzt", um das Zusammenleben mit dem Kind wieder zu verbessern. Gelegentlich kommt es auch vor, dass dieser Weg nicht mehr möglich ist und eine anderweitige Unterbringung unumgänglich ist. Dann muss ein neues Zuhause gefunden werden. Für eine gute Lösung - so oder so - benötigt das Jugendamt erfahrungsgemäß einen gewissen Zeitraum, der in der Bereitschaftspflegefamilie überbrückt werden kann.

Die rechtliche Grundlage

Das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII) sieht für Minderjährige die Möglichkeit vor, sich in die Obhut des Jugendamtes zu begeben (§ 42 Abs. 1 SGB VIII). Dies setzt ein gewisses Maß an Freiwilligkeit voraus. Die Bereitschaftspflegefamilie arbeitet nach dem Prinzip der familienbezogenen Versorgung und Betreuung, d.h. es wird weder Zwang bei der Verbringung in die Familie angewandt noch wird dort eine "geschlossene" Unterbringung vorgenommen.