Logo Stadt Regensburg

Kulturdatenbank

Willi Ulfig




Großes Selbstporträt mit Katze (1975)
Emanuel Schmid M.A.

Sparten

  • Kunst

  • Moderne (ab 1900)

Lebensdaten

1910 – 1983

Biografie

Der 1910 in Breslau geborene Willi Ulfig gehörte zu der Gruppe junger Künstler der Zwischen- und Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts, die man als die „Verschollene Generation“ bezeichnet. Eine künstlerische Etablierung dieser Gruppe wurde durch die Änderung der politischen Situation mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten stark behindert bzw. verhindert.

Der junge Ulfig absolvierte eine umfassende Ausbildung: Zuerst eine handwerkliche Lehre zum Maler, später ein Studium an der heimischen Kunstgewerbeschule, die mit einem Stipendium gekrönt wurde, und anschließend an der Kunstakademie ebenfalls in seiner Heimatstadt Breslau. Als er 1933 von einer Italienreise zurückkehrt hatte sich die Situation in Deutschland schlagartig gewendet: Die Machtergreifung der Nationalsozialisten erschwerte es Künstlern der Moderne und Ulfig konnte nur schwer Fuß fassen. 1941 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und in Frankreich stationiert. Nach Kriegsende versuchte er von den Alpen aus zu Fuß zu seiner Familie nach Böhmen zu gelangen und geriet dabei kurz in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach Regensburg, das ihn an seine Heimatstadt Breslau erinnerte, gelangte er Ende 1945.

In Folge des Krieges gingen fast alle seine frühen Arbeiten verloren und er begann nun in Regensburg seine neue Kariere. Diese konzentrierte sich in der Anfangszeit jedoch auf das Anfertigen von Kinoplakaten, Gebrauchsgraphiken und Portraits. Seine Reichweite vergrößerte sich allmählich und in den 1950er Jahren setzte nun endlich größerer Erfolg ein und öffentliche Aufträge wie Wand- und Glasmalereien kamen hinzu. Studienreisen in den frühen 1960er Jahren nach Italien, Griechenland, Ägypten, Irland, Südfrankreich und Holland beeinflussten und erweiterten sein Schaffen um Abbilder der bereisten Landschaften.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland und nicht zuletzt seine Mitgliedschaften in der „Donauwaldgruppe“, der Münchner Künstlergenossenschaft, des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg, des Berufsverbandes bildender Künstler Niederbayerns und der Oberpfalz und der Esslinger Künstlergilde zeugen von seinem Teilhaben an der Kunst- und Künstlerlandschaft. Zweifelsohne kann man Willi Ulfig als einen der wichtigsten bildenden Künstler Ostbayerns in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Auch mehrere Preise schmücken seine Biographie: 1965 wurde er mit dem Kulturpreis Ostbayern ausgezeichnet, 1971 bekam das Silberne Lamm der Stadt Brixen und 1975 schließlich den Kulturpreis der Stadt Regensburg. Am 5. Februar 1983 verstarb Ulfig in der Domstadt Regensburg.

Weitere Informationen und Werke finden Sie auf der Homepage des Kunstkontors Westnerwacht

Quelle

Internetauftritt Wikipedia, Stichwort: Willi Ulfig (letzter Zugriff 12.03.2015); Internetpräsenz der Galerie Kunstkontor Westnerwacht (letzter Zugriff am 12.03.2015); Internetpräsenz Kulturportal West-Ost (letzter Zugriff 12.03.2015)