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Kulturdatenbank

Berthold von Regensburg




Berthold von Regensburg
Kunstsammlung des Bistums Regensburg

Sparten

  • Religion

  • Spätes Mittelalter (1000 – 1500)

Lebensdaten

um 1210 – 1272

Biografie

Der Franziskaner Berthold von Regensburg galt ohne Zweifel als einer der bekanntesten Prediger des Mittelalters. Er machte sich einen Namen als Bußprediger, der vor allem gegen Ketzer und Judenverfolgung predigte. Um 1210 in Regensburg geboren, erreichten Bertholds Reden Zuhörerinnen und Zuhörer weit über die Grenzen Regensburgs hinaus.

Vermutlich schloss er von 1231 bis 1235 das Studium provinciale der Minoriten in Magdeburg ab und begann dort zu lehren. Seine große Zuhörerschaft erreichte er dank europaweiter Predigtreisen sowie Predigten auf freien Plätzen. Diese zeichneten sich durch Klarheit, Lebendigkeit und eine beeindruckende Stärke aus. Historische Dokumente belegen, dass er schon zu Lebzeiten auf viele Zeitgenossen einen überwältigenden Eindruck gemacht hat. Als Leitfaden für seine Reden kann man die kontradiktorische Darstellung zwischen Gott und dem Teufel bezeichnen.

Berthold sprach sich gegen das verstärkte frühkapitalistische Verlangen seiner Gesellschaft aus, die unter anderem bereits die Gründung von Bettelorden und die Idee des franziskanischen Armutsideals nach sich gezogen hat. Auf seinen Predigtreisen, u. a. beauftragt von Papst Urban IV., standen ihm der Franziskaner David von Augsburg und Albertus Magnus von 1263-1264 zur Seite. Unter Bertholds Namen sind nur noch fünf lateinische Predigtsammlungen überliefert, von denen aber nur drei als authentische gelten und insgesamt 300 Predigten enthalten.

Im Jahr 1272 starb der selige Berthold und wurde in der Minoritenkirche St. Salvator in Regensburg beigesetzt. Der Grabstein befindet sich seit Kurzem wieder in der heute säkularisierten Minoritenkirche.

Quelle

Segl, Peter: Berthold von Regensburg – Prediger. In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997, S. 79-88.