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Kulturdatenbank

Rabbi Jehuda he-chasid




Tafel der Jüdischen Gemeinde Regensburg
Stadt Regensburg, Hana Bejlková

Sparten

  • Religion

  • Spätes Mittelalter (1000 – 1500)

Lebensdaten

um 1140 – 1217

Biografie

Um das Leben von Rabbi Jehuda he-chasid (der Fromme) ranken sich viele Legenden, was mit der geringen Überlieferung von biographischen Fakten einhergeht. Eine dieser Legenden besagt beispielsweise, dass Rabbi Jehuda he-chasid über die Fähigkeit verfügte, mit Tieren zu sprechen, und dank dieser Gabe ein Komplott eines Lamms aufdeckte, das der Frau des Bürgermeisters Gewalt antun wollte; für die Offenlegung der Intrige wurde Jehuda he-chasid vom Bürgermeister reich belohnt.

Fest steht allerdings, dass Jehuda he-chasid aus einer führenden jüdischen Familie stammte. Er prägte vor allem die Geistlichkeit seiner Zeit durch seine Tätigkeit als Chronist, förderte die Verbindung der Juden mit der Umwelt und zog einige Kritiker an. Obwohl er heute eher in Vergessenheit geraten ist, lässt es sich nicht leugnen, dass Rabbi Jehuda he-chasid die jüdische Gemeinde förderte und ihr zu immerwährendem Ruhm verhalf.

Die Regensburger Juden lebten im Hoch- und Spätmittelalter in großem Wohlstand, was unter anderem auch daran lag, dass der jüdische Handel nicht eingeschränkt wurde, sondern sogar kaiserliche Privilegien erhielt. Jehuda he-chasid starb am 22. Februar 1217 nach kurzer Krankheit in einem Haus am Neupfarrplatz.

Quelle

Daxelmüller, Christoph: Rabbi Jehuda he-chasid von Regensburg – Biographie einer Legende. In: Dietz, Karlheinz und Waldherr, Gerhard: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Regensburg 1997. S. 60-69.